ganz anders in der Fremde sie ausgenommen und verarbeitet wird.
Wie jedes kleine Übet, das die Daheimgebliebenen haben und
über das sie berichten, sich draußen verdreifacht, ja verzehnfacht.
Deshalb muß die Front hinten die Kriegführung durch ihre Krieg¬
führung unterstützen. Durch ihre Einheitlichkeit, durch ihre' Ent-
schloffeuheit und auch dadurch, daß sie die Krieger wissen und
fühlen läßt, die Leimat sei mit aller Entschiedenheit entschlossen, so
lange durchzuhalten, bis die Sicherheit besteht, daß der Krieger,
wenn er den feldgrauen Rock auszieht, ein glückliches Land wieder¬
findet mit Arbeitsgelegenheit und mit einem möglichst hohen
Maß von Zufriedenheit. Daß er ein Land wiederfindet, reich
genug wenigstens dazu, denjenigen eine leidliche Existenzmöglichkeit
zu bieten, die ihre Knochen draußen für uns haben zerschießen
und zerschlagen lassen. Wer hinterher noch seine gesunden Beine
und Lände habeir wird, der wird gegenüber den Invaliden der
Robustere bleiben. Der schlägt sich schon in dem Kampfe um die
Futterkrippe durch. Aber unsere Invaliden müssen wir schützen.
Ihrer, die das größte Opfer für uns gebracht haben, dürfen wir
nicht wieder vergessen, wie es nach früheren Kriegen der Fall war.
And wir vergesseil ihrer, wenn wir schwach werden, wenn die
Leimat die Front verrät. Wir wollen uns daher stark stellen.
Wir wollen ein Bild entsagungsvoller Ruhe und Entschlossenheit
bieteil. Wir müssen uns bewußt sein und das unseren Tapferen
draußen geloben, daß wir durchhalten inrd daß dieses Durchhalten
ilicht nur in ben schönen Worten bestehen soll, sondern auch in
unseren Taten. In den Taten der Einigkeit, der Sparsamkeit und
der Entbehrung.
Für uns in der Leimat genau ebensogut wie für die draußerl
in der Front gilt das Wort des Apostels Paullls: „Anser Reich
steht nicht in Worten, sondern in Kraft!"
Georg Bernhard, Land oder Geld 3
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