Volltext: Der Dom zu Utrecht [4]

schnell die Wiederherstellung und Vollendung der Kirche, und zwar 
während des Episkopates Adelbolds, der 1023 den Dom weihte. Wieder 
holte Brände beschädigten den romanischen Bau bald mehr bald weniger 
(1131, 1148, 1253), doch konnte die Kirche ununterbrochen in Ver 
wendung bleiben und anscheinend jedesmal wieder hergestellt werden. Nur 
beim letzten Brand war der Schaden, den sie erlitten, offenbar sehr be 
deutend, denn jetzt entschloß sich der Bischof Leinrich von Vianden zu 
einem Neubau. Die Adelbold'sche Kirche mußte aber noch mehr als zwei 
Jahrhunderte Dienst tun. Als im Jahre 1254 der erste Stein von Bischof 
Äeinrich von Vianden gelegt wurde, begann der eigentliche Bau des 
Domes, von dem wir gegenwärtig nur mehr die gewaltigen Reste er 
halten haben. Chor, Hochaltar und der Kapellenkranz mit fünf Kapellen 
waren 1288 vollendet; mit Anrecht nennt sich der damalige Bischof 
Johann von Nassau den Gründer des neuen Domes, da doch der Ruhm 
dieses großartigen Unternehmens seinem Vorgänger gebührt. 
In den folgenden Jahren ging der Bau anscheinend gut vorwärts; 
der ganze Chor mit dem Amgang muß 1317 vollendet gewesen sein, da 
in der angebauten Kapelle der damalige Bischof Guy von Avesnes be 
graben wurde. 0 (Taf. 1). 
Das Maßwerk in den großen Fenstern, das Gewölbe und die Strebe 
pfeiler dürften aber erst in der ersten Äälfte des 15. Jahrhunderts, zugleich 
mit dem Kreuzarm, vollendet worden sein. Doch wurde der Bau des 
Transeptes nicht dem des Chores sofort angeschlossen, was wohl nur 
daraus zu erklären ist, daß die Bauideen des Domkapitels mit dem in 
nächster Nähe noch aufrechtstehenden Altmünster in Konflikt gerieten. Es 
konnte kein Ausweg gefunden werden und das Domkapitel hat dort seinen 
Bau fortgesetzt, wo der Weg frei war: in großem Abstand westlich von 
dem Turm des Adelboldschen Doms wurde 1321 der Grundstein zum 
Domturm gelegt, der dann 1382 vollendet war. Dieser 110 Meter hohe 
Bau, die imposante Silhouette weit hinaus in das Land, hat schon zur 
*) Das Grabmal ist noch erhalten; die Figur des Bischofs, in vollem 
Ornat, liegt auf dem Sarkophag, in gotischen Nischen stehen Pleurants an den 
Seiten. Das Denkmal aus schwarzem Stein hat sehr gelitten, so daß ihm nur 
eine historische Bedeutung geblieben ist.
	        
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