Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

die Pfarren Gainfahrn und Leoberstorf mit Grundhvlden hier 
begütert. Der hiesige Freyhof, gewöhnlich der Eisenzeller- 
hof, oder das alte Schloßt genannt, ist zu Ende des vo 
rigen Jahchunderts durch Kauf vom Grafen von Hoyos an 
die Gem ei nd.e'gekommen- und wird daher jetzt der Gemein 
dehof (Gmainhof) genannt. Nebst dem waren vormahls 
noch zwey andere Freyhöfe hier, nähmlich die Lackenauer- 
mühle oder Lackenmühle, vonWeiskern in seiner Topogra 
phie derS rein Hof genannt, welcher einem Herrn v. Lacke n- 
o u gehörte, für den in der hiesigen Pfarrkirche seit dem 
Jahre 1766 ein Zahrtag gestiftet ist; und der Pflanzen- 
hof, von dem aber nichts Geschichtliches bekannt ist. 
In kirchlicher Hinsicht war Gainfahrn ursprünglich eine 
Filiale der Pfarre Traiskirchen. Durch einen im Jahre 
3311 und 1812 zwischen dem Bischöfe B ernhard VON Pasi 
sau und dem Stifte Melk errichteten Vertrag wurde festge 
setzt, daß zu Gainfahrn ein eigener- beständig daselbst woh 
nender Seelsorger (vmaiüüL perpetuüs) angestellet wer 
den sötte. Diesem wurden alle gewöhnlichen pfarrlichen 
Einkünfte und Rechte, dem Stifte aber das Patronars-Recht- 
und jährlich Ein Pfund gewöhnlicher Münze als ein, vom 
Pfarr-Viear zu entrichtender Zins zugesprochen^ Der älteste 
bisher nahmentlich bekannte Pfarrer kommt erst im Jahre 1614 
vor, und hieß Paul T rueb. 
Die wenigen Nachrichten über die ferneren Schicksale 
dieser Pfarre biethen fast nichts als eine fortlaufende Reihe 
widriger Ereignisse dar. Noch im Jahre 1448 bis 1460' nennt 
ein altes Zehent-Register die Dörfer Gainfahrn, Grossau, 
Haniftand und Hofstetten, unterhalb des Weges, als einges 
pfarrte Ortschaften. Beyde letzteren, hinter dem jetzigen Hai- 
delhofe, in der Richtung gegen Pottenstein gelegen, sind bald 
nachher, wahrscheinlich durch die traurigen Folgen der Unru 
hen während der Regierung des Kaisers F riedrich IV. ganz 
zu Grunde gegangen. Von Hanifland lagen die Grundstücke 
schon im Jahre 16,4 öde und unbebauet. Nur der Nahme der 
Gegend; »im Hanifland« und ein einschichtiges Haus, Hof-
	        
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