Volltext: Oberösterreichische Volks-Sagen

Das versunkene Kloster bei Windischgarsten. 
Im Thals des Edelbaches zwischen Windischgarsten und 
Spital a. P. soll einst auf schönem, fruchtbaren Boden ein 
Kloster gestanden sein. Die üppige Flur verwandelte sich ins 
jetzige Torfmoor, in welches das Kloster versunken. 
Der Goldbach und der Hierlah. 
In der Hallstatt soll einst in den umliegenden Bergen „viel 
edles und unedles Arzt (Erz)" gefunden worden sein, und zwar 
nicht blos Eisen und Blei, sondern auch Gold und Silber. 
Später sollen Männer aus Wälschland gekommen sein, welche 
überall »ach Gold suchten. Noch heute heißt deshalb ein kleiner 
Bach, der in der Nähe der Hirschau entspringt, der G o l d b a ch, 
und die H i e r l a tz soll seinen Namen daher ableiten, dass man 
daselbst Gold fand und daher sagte: „Hier lats", d. h. hier 
liegt es, nämlich das Gold. 
* Der Go saug Irischer. 
Wo jetzt der Gosaugletscher am Dachstein seinen Eisstrom 
gegen den Hinteren Gosausee herabsendet, breiteten sich einstens 
üppige Weiden aus, und die Alpe daselbst soll die beste und er¬ 
giebigste in der ganzen Runde gewesen sein. Dies machte die 
Hirten aber übermüthig, so zwar, dass, sie sich und das Vieh in 
guter Milch badeten, die Klüfte mit Butter verstrichen und Küche 
und Viehstall mit Käse pflasterten. 
Da fiel in einer Nacht so viel Schnee, dass mit Tages¬ 
anbruch die ganze Alm sammt Menschen und Vieh spurlos ver¬ 
schwunden war und für ewige Zeiten im Schnee vergraben blieb. 
Noch jetzt fließt an heißen Sominertagen von 11 bis 4 Uhr nach¬ 
mittags ein milchweißer Bach vom Gdsauer Eisfelde herab in 
den Gosausee. Es ist dies die gute Milch, in welcher sich die 
Senner um diese Tageszeit zu baden pflegten, und die sie sodann 
ausgossen. 
Ähnliches berichtet die Sage vom Karls-Eisfeld.
	        
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