Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

precht de Perge, Odalricli de Swarzenruite. Als nun der Mark¬ 
graf diesen Heinrich dem Stifte Ivi osterneuburg übergab, waren 
Zeugen: Otto de Machlank, Wolf her et f rater eins de Tegern¬ 
wach, Gunther de Hechindorf, Dietrich de Swinestige. 
Wolf her de Tegernwang ist der Gründer des Klosters 
Raitenhaslach bei Burghausen in Bayern. Über ihn bringen die 
Codices dieses Stiftes folgende bedeutsame Notiz: 
„De prediis, que contulit nobis dominus Wolfher:1) 
v-' Haec predia dedit dominus W olf her us ecclesiae Sanctae 
Marie in Raitenhaslach: Oberlohen et Niederlohen, Braitenwise, 
tabernam in Tegernwac, beneficium cuiusdam Chunonis et 
Walther! beneficium, Insulam in fiumine Isen.2) In Austria 
partem suam castri in Luffenb^rg^) et predium omne ad ipsum 
Castrum pertinens, piscatoria et vacaritiam imam cum redditibus, 
pascuis et cum omnibus ajpendiciis eius. Item predium silum in 
Murrensteten4) cum vineis et iiemoribus cum cultis et incultis, 
omniaque mancipia sua exceptis militibus suis. In loco etiam 
qui dicitur Capelle totum predium suum cum molendino, nummos 
suos, vinum suum et frumentum cum omnibus mobilibus bonis 
suis." 
Schließlich verweisen wir noch auf die Transaktion Bischof 
Ottos von Freising mit dem edlen Manne Otto von Ramsperc und 
dessen Schwestersohn H a dinar bezüglich dessen Gutes „in villa 
Tegrinwahc, in pago I sin gov' 5) mit dem Schlußsatz „hec autem 
facta sunt coram venerabili Patauiensi episcopo Wolfhero . Als 
Zeugen werden aufgeführt : „Comes Otto de Yelburch,b) Otto de 
1) Codex 3 von Raitenliaslacli, Fol. 86, im k. b. allg. R. A., München. 
2) Alles- im Isengau, an und nahe der Isen und der Vils — deren 
Ursprünge nahe beieinander. Die Isen zum Inn, die Vils zur Donau. 
8) Das „Castrum Luftenberg" unterhalb Steyreck wird hier zum ersten¬ 
mal erwähnt. Ein Ekkerich de Luffenberg im Saalbuch von Göttweig, circa 
1120. Ende des 13. Jahrhunderts war Luftenberg halb landesfürstlich, halb 
kuenringisch. Die Kuenringer erscheinen öfter in den Raitenhaslacher Tradi¬ 
tions-Codices. , : 
4) Murstetten nordöstl. von Böheimkirchen, Kapellen nördl. von Böheim- 
kirchen, N.-Ö. Beide Namen finden wir öfter in eben diesen Codices. 
5) Bayerische Urkunden aus dem 11. und 12. Jahrhundert von Graf 
Hundt, Seite 101 bis 102. 
ß) Graf von Velburch, auch Graf von Klamm. Otto von Ramsberg 
kommt häufig in den Klamm-Velburgschen Urkunden vor. Ein Ramsberg liegt 
nahe bei Velburg im Nordgau. Unser Otto von Ramsberg gehört aber zur 
Familie der freien Herren von Kueffarn bei Göttweig (nicht zu verwechseln mit 
den Ministerialen de Kueffarn, welche den Kuenringern angehören). Otto zog