Volltext: Schwand im Innkreis

220 
meinde alle Sonn- und Feiertage einen ordentlichen 
Gottesdienst und' eine Predigt durch! einen Priester des 
Stiftes, aber die Psarrechte, Taufen, Trauungen, Be¬ 
gräbnisse, Sammelgelder verblieben der Pfarre Neu- 
kivchen." 
Wie ist diese Stelle zu verstehen? Der Rvduugs^- 
boden von Schift)and gehörte kirchliche zur Pfarre Neu¬ 
kirchen. Im päpstlichen Bestätigungsblriefe vom Jahre 
1157 wurde diese Pfarre als eine „Filiale von 
Ranshofen" bezeichnet. Wenn Neukirchen eine Rans- 
ho'fner Pfarre war, so mußte bödji von allem1 Anfang 
an auch! die Kapelle, die auf dem SchwaNdner Rodungs- 
vooen errichtet worden ist, kirchlich! von Ranshofen ab¬ 
hängig gewesen sein. Der Ausdruck „die Kapelle ist 
1390 an das Stift gekommen" kann daher nur be¬ 
deuten, daß die © e e IJio rge für Schwand von diesem 
Zeitpunkt ab1 nicht mehr von Neukirchen aus, sondern 
unmittelbar vom Stifte Ranshofen aus besorgt wurde 
(„wo bisher, das ist von 1390 —1449, nur biswei¬ 
len ein Priester aus Ranshofen die Messe gelesen 
hatte."). 
Wer hat die „Kapelle" gegründet? 
In dem von P. Stephan Sicherer (nicht „Siche¬ 
res", tote es bei Haberl heißt) 1631 begonnenen „Agen¬ 
denbuch" (= Aufzeichnungen über die kirchlichen Ver¬ 
richtungen) der Kirche Schwand heißt es: „Wann diese 
Kapelle gebaut worden, ist mir noch! nicht wissent¬ 
lich ..." Dann folgt die Aufschreibung über das Jahr 
1449. Daraus dürfen wir schließen: a) Die Kapelle 
Schwand wurde röcht unmittelbar von Ranshofen ans 
gegründet. Denn sonst wäre dieses Ereignis doch auf¬ 
gezeichnet oder wenigstens durch die mündliche Ueber¬ 
lieferung dem P. Sicherer bekannt geworden. Denn 
auch das ungefähr gleichzeitig (1651) in Ranshofen 
von Hieronymus Mayr niedergeschriebene Werk „Anti¬ 
quarium RanÄhofianum" (= die alte Geschichte Raus- 
hofens) bringt hierüber Peine Nachricht. 
b) Die Errichtung einer Kapelle in Schwund, ist 
aus den unmittelbaren Bedürfnissen der Bevölkerung 
herausgewachsen. Wer Hatte ein Interesse, diesen Be¬ 
dürfnissen entgegenzukommen? Wohl nur der Grund¬ 
herr, dem mit einer 'tierschitombend kleinen Ausnahme
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.