Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Das Pfarrdorf Al kosen (vor Alters Alkoven, Alncho- 
ven, Alnthoven, Allinchoven und Allinchova) mit 74 Hau 
sern und 537 Einwohnern, liegt in einem äußerst schönen 
Donauthale an der Poststraße von Linz nach Efferding, und 
von diesem letzten Orte nur anderthalb Stunden entfernt. 
Zur Erklärung des Ortnahmens kann es dienen, 
daß Bernhard der Noriker (der Chronist von Kremsmünfler) 
dieses Dorf in seiner Chronik „Allhofen" nennt. — DaS 
Wörtlein „All" wurde vor Alters gar oft für „Ganz" ge 
nommen; und so hieße nach diesem Sprachgebrauchs Allhofen 
nichts anders als ein ganzer Hof. — Es wäre daher 
nur noch die Frage zu erörtern, wie dieser Ort zu diesem 
Nähmen gekommen sey. Wo nun die Urkunden nicht aus 
helfen, dürfen allerdings glaubwürdige und statthafte Ver 
muthungen und Folgerungen aufgestellt werden. So also 
auch hier! — Herzog Thassilo II. von Bayern vertrieb die 
Karanthaner (Kärnthner), die sich wider sein Wissen und 
Wollen hier eingeschlichen, und hie und da häuslich niederge 
lassen hatten, aus dieser Gegend.— In diesem Kampfe kernte 
er einzelne Parthien seines Landes immer mehr kennen, und 
fand auch unter andern an hiesiger Gegend ein solches Wohl 
gefallen, daß er sich hier einen ansehnlichen Hof anlegen 
ließ, wo er, wie es der Gebrauch der alten bayerischen Her 
zoge mit sich brachte, im Sommer Hof zu halten pflegte. 
Damit er aber auch seine Andacht verrichten könne, ließ er 
zugleich eine Kirche bauen, und darin den Gottesdienst durch 
seine mitgekommenen Hofcapläne abhalten. — Nachdem er 
aber im Jahre 777 das Kloster Kremsmünster stiftete, 
übergab er dieser seiner neuen Stiftung, mit vielen andern 
Besitzungen auch diesen'Hof, um es noch reichlicher zu dotk- 
ren. Daher kam es auch, daß Allhofen oder Alkofen vor 
zugsweise der „große Lehnhof" genannt wurde. 
Das Kloster sandte dann einen Priester aus seiner Mitte 
dahin, nicht nur allein, um den Lehenhof zu verwalten, son- 
Pfarre Alksfen.