t
28
Kreises, zu den herrlichen Seen, dem österreichischen Meere, dem weitaus flutenden
Attersee, dem prächtigen Mondsee, mit ihrer Alpenumgebung. Des Merkwürdigen
und Interessanten viel und mancherlei bietet uns dieser Theil der Wanderung.
Von Vöcklabruck, von wo ans wir diesen letzten und interessanten Kreislauf durch
das Hausruck-Viertel antreten, gelangt man in kaum 3 Stunden nach See-
walchen, einem schönen Pfarrdorfe von 66 Häusern mit 340 Einwohnern. Es
ist sehr reizend am Attersee gelegen. Unter den Gebäuden ist die Kirche, der Amts-
hos und das Pfarrhaus bemerkenswert^ Von hier umkreisen wir den majestäti-
schen Attersee. Es ist dieß das größte aller oberösterreichischen Binnengewässer.
Ich habe bereits indem Abschnitte: „Gewässer" über seine Größe, Lage, Tieft u. s. w.
berichtet, und verweise deßhalb auf diesen Abschnitt. Der See heißt auch Kam-
mersee, von dem Schlosse Kammer an seinem nördlichen Ende. Die Ufer dieses
Sees waren bereits im IX. Jahrhundert bewohnt, lieber Abtsdorf haben wir
Urkunden vom Jahre 1142. Kaum eine Viertelstunde von Seewalchen liegt Schloß
Kammer, kühn in den Attersee selbst hineingebaut. Das Dorf Kammer, am Ufer,
hat 16 Häuser mit 111 Einwohnern. Imposant überblickt sich hier die seladon-
grüne, meilenweite Fläche des Sees, der hier in seiner vollen Ausdehnung von
mehr als 10,000 Klaftern sich ausbreitet. Der Hinblick anf seine südlichen Ufer
ist bezaubernd. Wir bedürfen guten Wind, wenn wir ihn von Kammer bis Un-
terach in 4 Stunden überschiffen wollen. Zu beiden Seiten gewahrt das Auge
freundliche Fluren, heitere Ortschaften. Da sehen wir am östlichen Ufer zuerst
Schärfling, einen Markt von 105 Häusern mit659 Einwohnern. Auch dieser
Ort war schon int IX. Jahrhundert bekannt. Die Pfarrkirche zum heiligen
Gallus ward, nach demUrbarinm der Herrschaft Kammer, I190erbant, 1476 neu
hergestellt und geweiht. Die früheren Pfarrer dieses Marktes waren kaiserliche
Hoskapläne, bis 1581 die HerrschaftKammer von Kaiser Nndolph II. an die Grasen
Khevenhiller, welche sie noch besitzen, verkauft ward. Zwischen Schärfling und
Weyeregg erhebt sich der Graberg, mit einer stark befuchten Wallfahrtskapelle
zur heiligen Dreifaltigkeit, und einer der herrlichsten Übersichten der Gegend.
Ein Punkt, leicht zu ersteigen und höchst lohnend. Das Pfarrdorf Weyeregg
zählt 47 Häuser mit 307 Einwohnern. Es befindet sich hier eine k. k. Schiffs-
baumsäge. Noch weiter südlich liegt die Pfarre St ein b ach. Sie besteht aus etwa
70 zerstreut liegenden Höfen mit 445 Einwohnern, am Fuße des Steingebirges
(den Ausläufern des Höllengebirges). Anch Steinbach ist schon im VIII. Jahr-
hunderte bestanden. Die^ uralte Pfarrkirche zu St. Andrä soll auf der Stelle
eines Heidentempels stehen. (Vor mehreren Jahren grub man auch aus dem