Volltext: Schwimmen und Schwimmsport [219/220]

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mit geschlossenen Augen ist durchaus wertlos. Jeder 
Rettungsschwimmer muß also ein tüchtiger und geübter 
Taucher sein. 
Jeder Ertrinkende wird nach dem Retter zu 
greifen versuchen, sich an ihn anklammern, ihn umklammern. 
Darin besteht die große Gefahr des Rettens. Eine 
schöne Vorschrift des Rettungsschwimmens besagt: Immer 
von hinten heranschwimmen! Man wird es je nach Tun⸗ 
lichkeit versuchen, aber welcher Ertrinkende wird sich nicht dem 
Retter zuwenden? Wenn man also hinter ihm sein will, auch 
weil man ihn so ans Land bringen will, so muß man sich ihn 
schon zurech tlegen, mit anderen Worten, man muß sich aus 
der gefährlichen 
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Umklammerung befreien 
können und die »Herrschaft über den Verunglückten gewinnen. 
Die beste und fast einzig erfolgreiche Methode hiezu ist das 
Tauchen, das ja jeder Retter beherrschen muß. Er schöpft 
tief Luft, hebt sich heraus und zieht dann seine unfreiwillige 
Last mit sich unters Wasser. Die Angst, die Qual nach Luft 
treibt den Ertrinkenden rasch an die Oberfläche: Er läßt den 
Retter los! Gewarnt muß davor werden, den Ertrinkenden mit 
den Beinen von sich abzustoßen, weil ein Tritt in die Magen— 
grube Herzstillstand durch Lähmung des Nervus vagus bewirken 
kann. Gewaltanwendung ist überhaupt unnötig, weil der zu 
Rettende ohnedies der Schwächere ist. Rohe Kraft darf erst im 
äußersten Notfall gebraucht werden, das heißt, wenn weder durch 
Tauchen noch durch Griffe der Ertrinkende abgeschüttelt werden 
kann und den Retter selbst bereits in Gefahr bringt. Dann darf 
man sich von ihm abstoßen. Sonst aber kommt man mit Tauchen 
fast immer zum Ziel. Für die übrigen seltenen Fälle seien hier 
einige sogenannte 
wie 
243* 
— 
⁊ 
— 
Op 
W 
M 
* 
*54 
Befreiungsgriffe 
kurz angeführt: 41J. Mund-Nasengriff. Mit Zeigefinger 
und Mittelfinger wird die Nase, durch Aufwärtsdrücken des 
Kinns der Mund verschlossen und der Kopf des Ertrinkenden 
hintenüber gedrückt, während die Andere Hand zur besseren 
Hebelwirkung den Körper heranzieht (also auch ein Befreien 
durch Tauchen). 2. Armdurchzug. Man steckt beide Arme 
von unter her in die Umklammerung und drückt die gestreckten 
Arme dann nach außen abwärts, wodurch man die Um⸗
	        
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