Volltext: Die Handschriften der öffentl. Studienbibliothek in Linz

Die Hofbibliothek wählte nichts daraus. Der aus Waldhausen stammende Cod. 3399 saec. XVI, 401 ff., dürfte erst später dahin gekommen sein. 
In die Studienbibliothek wurden jedenfalls nicht alle vorhandenen Handschriften eingesandt. Ein Teil blieb an Ort und Stelle zur Wonne der Antiquare und anderer Liebhaber. Der bekannte Historiker Franz Kurz, 
Chorherr von St. Florian, schreibt an den Propst Ziegler am 9. Juni 1806: 
»In der Bibliothek zu Waldhausen sieht es so aus, als ob die Russen in selber gehaust hätten: es ist fast alles zerrissen. Jetzt finden sich Mäuse urd Ratten noch ein, um die Ueberbleibsel aufzuzehren. Da so viele bereits das Bessere für sich ausgesucht haben, so ist es ein blosser Zufall, wenn man noch jetzt in einem Winkel ein prächtiges Manuskript vom 10. oder höchstens 11. Jahrhundert findet, welches Bedae historiam Anglorum et vitam s. Augustini enthält. Wäre es nicht unweis, so ein Buch dem Schicksale zu überlassen, welches schon einige hundert Bände getroffen hat ? Es ist glücklich vom Untergange gerettet. (1) Ich machte es so, wie es einst Vierthaler, Dolch und letztens noch Ertl gemacht hat». (2) Die von Karz gerettete Hs. ist heute Cod. XI, 247 (saec. XII, 193 ff., 2°) der Stiftsbibliothek in St. Florian. 
Das Museum in Linz besass 1836 Sermones Johannis de Rupellis aus Waldhausen. (3) 
Der Katalog »Bibliotheka catholico-theologica» des Antiquariates R. Rosenthal in München verzeichnete in der Abt. XVI als Nr 2602: Joh. Unck, prof. in Reychersperg, hospes et confrater in Waldhausen, Tractatus super verbum 'Gloriaosa dicta sunt de te, civitas Dei'. 1443. Am Schl.: Joh. Herzl de Schnayttach, canon. presb. et prof. in Walthausen comparavit hec scripta. 
Die Hs. zählte 50 Bll. 4°. 
 
(1) Hätte aber an die Studienbibliothek abgeliefert werden sollen, wohin sie rechtmässigerweise gehört hätte. 
(2) E. Mühlbacher, Die literarischen Leistungen des Stiftes St. Florian, Innsbruck 1905, S. 179. 
(3) Musealb. 1836, S. 46, Inv.-Nr. 1511. Auch Inv.-Nr. 1990 ebd. scheint aus Waldhausen zu stammen. Nr 1511 war Geschenk des Buchhändlers Kaj. Haslinger in Linz.
	        
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