Volltext: Die Handschriften der öffentl. Studienbibliothek in Linz

Eine Hs. aus Waldhausen besitzt auch die Kgl. Bibliothek in Kopenhagen. (1) In die Studienbibliothek kamen 8 Hss., von denen aber nur zwei einen Besitzvermerk tragen, während bei den übrigen aus sonstigen Angaben, bei zweien (Nr 282 u. 283) aus dem Kalendarium, bei einer (Nr 286) aus 
ihrem der Nr 278 ähnlichen Schriftbild auf Herkunft aus Waldhausen 
geschlossen werden kann. Das letztgenannte Stück, ein schönes Psalterium aus dem 13. Jahrh. aus der Sammlung Lana in Prag, erwarb ich für unsere Bibliothek auf einer Versteigerung in Wien und einen Sammelkodex saec. XII - XIV, der sich zuletzt in einer ehemals Waldhausen inkorporierten niederösterreichischen Pfarre unweit der Isper befunden hatte, ebenfalls durch Kauf. 
Eine Waldhausener Hs. der Vita Wilbirgis ist abgedruckt in Script. rer. Austr., 
ed. Hieron. Pez, II (Lipsiae 1725), p. 217 ff. Handschriften dieses Stiftes 
De ordine episcoporum Laureacensium und De ordine ducum Wawariae sive regum, Abschriften der gleichnamigen Werke des bekannten Chronisten Sigmar von Kremsmünster (gest. um 1327) benutzte Pez gleichfalls für seine Scriptores (vgl. I., 1. 1296, II, p. 63). Sie sind alle verschollen. (2) 
Die Bibliothek von Waldhausen scheint schon von dem Agenten Kaiser Maximilians I. durchstöbert worden zu sein, denn in seinem ersten Gedenkbuch (Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien, Hss. Suppl. 13) steht auf f. 146r: Item der Lanag hat die abschrift von Stratinicz und Waldhausen. (3) Jedenfalls zeigt die Geringfügigkeit dessen, was nach der Aufhebung nach Linz kam, dass da von nicht berechtigter Seite tüchtig zugegriffen 
wurde, wahrscheinlich während der Administration. 
 
(1) Archiv für Bibliographie I (1926), S. 217. 
(2) Ebenso der Traditionskodex, auf den sich die Herausgeber des Urkundenbuches des Landes ob der Enns, 3. Bd., n. 12 (1233), berufen. 
(3) Gottlieb, Die Büchersammlung Kaiser Maximilians I., Leipzig, 1900, S. 57. 
(4) Eine Lokaltradition weiss zu erzählen, mit Mistgabeln habe man die Bibliothek nach der Aufhebung verladen und die Fuhren seien dann auf 
die verschiedenen Stifte verteilt worden (Linzer Volksbl. vom 14. Aug. 1935).
	        
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