Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

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Militärische Ereignisse bis Anfang Mai 
Nördlich von Mitau dauerten während des ganzen Tages die Versuche der 
Russen an, sich unter dem Schutz von Artillerie und Panzerwagen an und 
westlich der Rigaer Straße an die deutsche Stellung heranzuarbeiten. Sie 
wurden aber überall durch das Feuer aller Waffen abgewiesen. 
Zur weiteren Stützung der Eisernen Division, bei deren Kampftruppen 
sich nach dem eigenen Tagebuch der Division eine durch die Gefechtstätigkeit 
der letzten Wochen bedingte Nervosität und Müdigkeit geltend machte, hatte 
, die Brigade Kurland die westliche Abschnittsgrenze der Division verlegt und 
Teile der Abteilung Steven und des Stoßtrupps der Landeswehr nach 
Mitau herangeführt. 
Bei der Landeswehr hatten die Russen mit großem Nachdruck 
wiederum die Enge von Schlok angegriffen'). Sie gingen nach mehrstündiger 
Artillerievorbereitung in drei Kolonnen entlang der Bahn und am Strande 
zum Angriff gegen die Stadt vor. Außerdem versuchten sie, den rechten 
Flügel der Balten von Holmhof und Gate her zu umfassen. Obwohl die 
Angriffe mit starken Kräften bis zu fünfmal wiederholt wurden, blieb ihnen 
doch der Erfolg versagt. Die von Hauptmann Malmede befehligte Be¬ 
satzung wies alle Angriffe ab. Die nachstoßenden Landeswehrabteilungen 
erbeuteten zwei Maschinengewehre. Verstärkungen, die von Windau und 
vom Bataillon Ballod herangezogen wurden, kamen nicht mehr zum Einsatz. 
Damit waren die weitergehenden Offensivabsichten der Russen erledigt. 
8./9.fiptii. Vorstöße am 8. April gegen den Mitauer Brückenkopf und in der Nacht 
zum 9. bei Kalnzem und Schlok wurden restlos abgewiesen. Russische Ver¬ 
stärkungen, die bei Barbern und Schönberg2) gemeldet wurden und angeblich 
einen umfassenden Angriff gegen Bansk führen sollten, blieben untätig. 
Das vorübergehend besetzte Mesoten wurde von den Russen wieder ge¬ 
räumt. Ein Vorstoß, den Hauptmann von Brandts von Bausk aus unter¬ 
nahm, führte zwar zu keinem dauernden Erfolg, klärte aber die Lage. 
Kämpfe in Nordlitauen3). 
Ein weiter südlich erfolgender Angriff auf das von einer litauischen 
Kompanie besetzte Poniewiez blieb ohne Folgen. Die Russen vertrieben 
zwar die litauische Kompanie und die zu ihrer Unterstützung gegen den 
Befehl der Brigade Schauten vorgegangenen Teile der Abteilung Randow 
durch konzentrischen Angriff aus der Stadt, folgten aber über diese hinaus 
nur mit schwachen Kräften. Die Abteilung Randow konnte infolgedessen 
>) Skizze 12. 
2) Skizze 11. 
3) Skizze 10.
	        
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