Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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und hefteten das Bild an einen Baum. Am nächsten Tag lag es aber 
wieder im Laub, dies wiederholte sich dreimal. Da erkannten die Leute 
den Willen Mariens und zimmerten aus Baumstämmen eine Kapelle, 
in die sie das Marienbild stellten. Das Bild wurde bald von Wall¬ 
fahrern so zahlreich besucht, daß von den eingegangenen Spenden an 
der Stelle die Kirche „Maria Laad" erbaut werden konnte. 
Der wandernde Schatz. 
Im Kriegsjahr 1866 vergrub ein Bauer sein Geld bei einem Birn¬ 
baum zwischen Naarn und Pratztrum. Als er es wieder ausgraben 
wollte, fand er es nicht mehr, obwohl er die Stelle genau wußte, weil 
der Teufel dazugekommen war. Der Bauer nahm Weihwasser und be¬ 
sprengte ringsum den Ort, dann grub er kreisförmig weiter und weiter, 
um den Baum herum, schließlich stieß er auf den unter der Erde fort- 
wandernden Schatz. Hätte er noch länger gewartet, wäre der Schatz 
verschwunden. 
Die Fuchtl- oder Kugelmanderl (Irrlichter). (S. 66.) 
Fuchtlmanderl wurden früher öfters im Sumpfboden des Mach- 
landes gesehen. Sie seien aus Dunst und Feuchtigkeit entstanden, 
tanzten auf den Wiesen und leuchteten bei den Fenstern hinein. 
Zwischen dem Kreuzstöckel in Wimm und jenem in Pratztrum gehen 
sie hin und her. Angerufen, leuchteten sie einem, man mußte sich aber 
bedanken und ihnen ein Baterunser versprechen. Wenn man sie schalt, 
so verlöschten sie. Wenn ihnen jemand nicht dankte, führten sie ihn in 
Auen und Abwege, daß er sich verirrte. „Fuchtlmanderl hilf mir!" dann 
leuchteten sie. Sie waren groß und rund wie eine Schweinsblase und 
leuchteten hell. Wenn die Leute zur Rorate oder Mette gingen und 
riefen „Fuchtlmanderl komm!" lief eines herbei und beleuchtete den 
Weg. Zum Dank mußte man zumindest „Bergelt's Gott" sagen. Wem 
ein Kugelmanderl schon dreimal ohne Dank geleuchtet hatte, den schlägt 
es das viertemal mit einer kleinen Hacke. Der Getroffene wird schwarz 
und stirbt. 
Der geprellte Teufel. (S. 242.) 
Als der Teufel in der Aähe von Aaarn bei einem Bildstock Geld 
hütete, besprengten ihn einige beherzte Leute mit Weihwasser. Er 
mußte fliehen, sein Geld ließ er zurück. 
Der weiße Hund. (S. 113.) 
In Allerheiligen lebte ein heiligmäßiger Pfarrer. Aach dem Gebet- 
leuten erschien ihm einmal in der Kirche ein weißem Hund, setzte sich 
auf die Hinterbeine und legte dem Pfarrer die Borderpfoten auf die
	        
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