164 und hefteten das Bild an einen Baum. Am nächsten Tag lag es aber wieder im Laub, dies wiederholte sich dreimal. Da erkannten die Leute den Willen Mariens und zimmerten aus Baumstämmen eine Kapelle, in die sie das Marienbild stellten. Das Bild wurde bald von Wall¬ fahrern so zahlreich besucht, daß von den eingegangenen Spenden an der Stelle die Kirche „Maria Laad" erbaut werden konnte. Der wandernde Schatz. Im Kriegsjahr 1866 vergrub ein Bauer sein Geld bei einem Birn¬ baum zwischen Naarn und Pratztrum. Als er es wieder ausgraben wollte, fand er es nicht mehr, obwohl er die Stelle genau wußte, weil der Teufel dazugekommen war. Der Bauer nahm Weihwasser und be¬ sprengte ringsum den Ort, dann grub er kreisförmig weiter und weiter, um den Baum herum, schließlich stieß er auf den unter der Erde fort- wandernden Schatz. Hätte er noch länger gewartet, wäre der Schatz verschwunden. Die Fuchtl- oder Kugelmanderl (Irrlichter). (S. 66.) Fuchtlmanderl wurden früher öfters im Sumpfboden des Mach- landes gesehen. Sie seien aus Dunst und Feuchtigkeit entstanden, tanzten auf den Wiesen und leuchteten bei den Fenstern hinein. Zwischen dem Kreuzstöckel in Wimm und jenem in Pratztrum gehen sie hin und her. Angerufen, leuchteten sie einem, man mußte sich aber bedanken und ihnen ein Baterunser versprechen. Wenn man sie schalt, so verlöschten sie. Wenn ihnen jemand nicht dankte, führten sie ihn in Auen und Abwege, daß er sich verirrte. „Fuchtlmanderl hilf mir!" dann leuchteten sie. Sie waren groß und rund wie eine Schweinsblase und leuchteten hell. Wenn die Leute zur Rorate oder Mette gingen und riefen „Fuchtlmanderl komm!" lief eines herbei und beleuchtete den Weg. Zum Dank mußte man zumindest „Bergelt's Gott" sagen. Wem ein Kugelmanderl schon dreimal ohne Dank geleuchtet hatte, den schlägt es das viertemal mit einer kleinen Hacke. Der Getroffene wird schwarz und stirbt. Der geprellte Teufel. (S. 242.) Als der Teufel in der Aähe von Aaarn bei einem Bildstock Geld hütete, besprengten ihn einige beherzte Leute mit Weihwasser. Er mußte fliehen, sein Geld ließ er zurück. Der weiße Hund. (S. 113.) In Allerheiligen lebte ein heiligmäßiger Pfarrer. Aach dem Gebet- leuten erschien ihm einmal in der Kirche ein weißem Hund, setzte sich auf die Hinterbeine und legte dem Pfarrer die Borderpfoten auf die