Volltext: Unteilbar und untrennbar (1,1919)

Mobilisierung und Aufmarsch. 
Jnfanterielager im Walde. 
gehaltenen linken Flügel am nächsten und konnte dem öster-- 
reichisch--nngarischen Heere, wenn es sich mit den Haupt-- 
krästen in Ostgalizien auf entscheidende Kämpfe einließ, 
durch einen Vorstoß nach Süden sehr gefährlich werden, weil 
sie nach relativ kurzem Vordringen alle vornehmlich nach 
Westen verlaufenden Eisenbahnlinien durchschnitten, die 
ganze Armee zum Rückzug in die Karpathen genötigt und 
vom Innern der Monarchie und dem verbündeten Deutschen 
Reiche abgedrängt hätte. Nebenbei verhieß auch die Offensive 
unseres linken Flügels in nördlicher Richtung die wirksamste 
Entlastung der Ostpreußen verteidigenden, relativ schwachen, 
deutschen Kräfte, falls der Feind sich dahin mit einer Über; 
macht zu wenden gedachte. 
Schon in den ersten Nachmittagsstunden des 18. August 
wurden daher die Befehle erteilt, die unter gleichzeitiger 
Vorschiebung der Armeen aus den bisherigen Versamm-- 
lungsräumen eine Bereitstellung bezweckten, aus welcher nach 
Maßgabe der weiterhin einlaufenden Nachrichten der Stoß 
gegen den russischen Westflügel durchgeführt werden konnte. 
Während nach diesen Anordnungen am 21. August die 
1. Armee mit starkem linken Flügel von der San--Mündnug 
bis zum Tanew nördlich Tarnogrod zur Vorrückung in nörd-- 
licher Richtung, 
die 4. Armee anschließend, mit der Front über Cieszanöw 
bis Niemirüw, für ein Vorgehen nach Norden, Nordosten oder 
Osten gruppiert, bereit zu sein hatten, 
fiel der nun nach vorwärts zu versammelnden Armee 
die Aufgabe zu, im Falle eines feindlichen Angriffes den 
Raum um Lemberg zu halten. 
GdJ. v. K ö v e s s hatte die südlich des Dnjestr auf- 
marschierten Korps an die Strecke Jezupol—Zydaczow für 
eine Offensive über den Fluß heranzuschieben. 
Die 11. Jnfanterietruppendivision bei Brzezany sollte 
im Falle eines Angriffes überlegener feindlicher Kräfte An; 
fchluß an das XI. Korps suchen und in den Verband der 
z. Armee treten. 
Während der Durchführung dieser vom Armeeoberkom- 
mando aus PrzemyA erlassenen Befehle klärte sich die Lage 
einigermaßen; es tiefen aber auch wichtige Nachrichten ein, 
die den Tatsachen nicht entsprachen. 
Bis zum Abend des 21. August wurde die Versammlung 
starker russischer Kräfte im Räume Lubliu—Krasnostaw durch 
Flieger festgestellt, 
der Vormarsch feindlicher Kolonnen gegen die Grenz-- 
räume bei Sokal und Brody mehrfach gemeldet. 
Über die galizifche Ostgrenze war der Feind gegen Tarnopol 
mit größeren Kavalleriekörpern und auch schon mit Infanterie 
eingebrochen; 
über den Zbrucz, nördlich Husiatyn, drangen Detachements 
aller Waffen mit viel Kavallerie in breiter Front vor, 
wogegen der Raum östlich der Zbrucz--Greuze, südlich 
Husiatyn, als vom Feinde frei gemeldet worden war. 
Zwischen Dnjestr und Pruth endlich schien mindestens eine 
Infanteriedivision auf Czernowitz vorzurücken. 
Unter diesen Eindrücken über den Feind wurde an den 
schon für die Befehle vom 18. August leitend gewesenen Ge-- 
danken einer Offensive mit der Hauptkraft in 
nördlicher Richtung festgehalten, da die Möglichkeit 
vorlag, die zwischen Weichsel und Bug gemeldeten Heeres-- 
massen anzufallen und zu schlagen. 
Schon am 20.und 21. August waren im Sinne dieser 
Absichten neue Befehle für das Aufschließen der 4. und 
1. Armee, dann für die Versammlung der 3.und das Heran-- 
ziehen der am Dnjestr aufmarschierten Armeekörper ergangen.
	        
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