Mobilisierung und Aufmarsch. Jnfanterielager im Walde. gehaltenen linken Flügel am nächsten und konnte dem öster-- reichisch--nngarischen Heere, wenn es sich mit den Haupt-- krästen in Ostgalizien auf entscheidende Kämpfe einließ, durch einen Vorstoß nach Süden sehr gefährlich werden, weil sie nach relativ kurzem Vordringen alle vornehmlich nach Westen verlaufenden Eisenbahnlinien durchschnitten, die ganze Armee zum Rückzug in die Karpathen genötigt und vom Innern der Monarchie und dem verbündeten Deutschen Reiche abgedrängt hätte. Nebenbei verhieß auch die Offensive unseres linken Flügels in nördlicher Richtung die wirksamste Entlastung der Ostpreußen verteidigenden, relativ schwachen, deutschen Kräfte, falls der Feind sich dahin mit einer Über; macht zu wenden gedachte. Schon in den ersten Nachmittagsstunden des 18. August wurden daher die Befehle erteilt, die unter gleichzeitiger Vorschiebung der Armeen aus den bisherigen Versamm-- lungsräumen eine Bereitstellung bezweckten, aus welcher nach Maßgabe der weiterhin einlaufenden Nachrichten der Stoß gegen den russischen Westflügel durchgeführt werden konnte. Während nach diesen Anordnungen am 21. August die 1. Armee mit starkem linken Flügel von der San--Mündnug bis zum Tanew nördlich Tarnogrod zur Vorrückung in nörd-- licher Richtung, die 4. Armee anschließend, mit der Front über Cieszanöw bis Niemirüw, für ein Vorgehen nach Norden, Nordosten oder Osten gruppiert, bereit zu sein hatten, fiel der nun nach vorwärts zu versammelnden Armee die Aufgabe zu, im Falle eines feindlichen Angriffes den Raum um Lemberg zu halten. GdJ. v. K ö v e s s hatte die südlich des Dnjestr auf- marschierten Korps an die Strecke Jezupol—Zydaczow für eine Offensive über den Fluß heranzuschieben. Die 11. Jnfanterietruppendivision bei Brzezany sollte im Falle eines Angriffes überlegener feindlicher Kräfte An; fchluß an das XI. Korps suchen und in den Verband der z. Armee treten. Während der Durchführung dieser vom Armeeoberkom- mando aus PrzemyA erlassenen Befehle klärte sich die Lage einigermaßen; es tiefen aber auch wichtige Nachrichten ein, die den Tatsachen nicht entsprachen. Bis zum Abend des 21. August wurde die Versammlung starker russischer Kräfte im Räume Lubliu—Krasnostaw durch Flieger festgestellt, der Vormarsch feindlicher Kolonnen gegen die Grenz-- räume bei Sokal und Brody mehrfach gemeldet. Über die galizifche Ostgrenze war der Feind gegen Tarnopol mit größeren Kavalleriekörpern und auch schon mit Infanterie eingebrochen; über den Zbrucz, nördlich Husiatyn, drangen Detachements aller Waffen mit viel Kavallerie in breiter Front vor, wogegen der Raum östlich der Zbrucz--Greuze, südlich Husiatyn, als vom Feinde frei gemeldet worden war. Zwischen Dnjestr und Pruth endlich schien mindestens eine Infanteriedivision auf Czernowitz vorzurücken. Unter diesen Eindrücken über den Feind wurde an den schon für die Befehle vom 18. August leitend gewesenen Ge-- danken einer Offensive mit der Hauptkraft in nördlicher Richtung festgehalten, da die Möglichkeit vorlag, die zwischen Weichsel und Bug gemeldeten Heeres-- massen anzufallen und zu schlagen. Schon am 20.und 21. August waren im Sinne dieser Absichten neue Befehle für das Aufschließen der 4. und 1. Armee, dann für die Versammlung der 3.und das Heran-- ziehen der am Dnjestr aufmarschierten Armeekörper ergangen.