Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Vorrückung der 3. Armee 
hang des Cumiösko brdo und über Vlacka vorgedrungen. 
Gegen Ost sich dann ausbreitend, fand sie engsten Anschluß 
an die Schwesterdivision, wie auch ihr etwas zurückgebliebener 
an der Srebrenica lehnender Westflügel in nahe Verbindung 
mit der in die Front Staro selo Maslosevo—Pulvermagazin 
Ribnik gelangten 43.Reservedivision trat. Weiter westwärts 
war die Front nicht mehr in sich geschlossen, das heißt, nicht in 
fortlaufender Linie, denn die 44. Reservedivision stand noch 
an der oberen Jasenica. Ihre rechte Flügelbrigade war 
jedoch bereits das Flüßchen aufwärts vorgegangen und 
hatte in den zur Zeit noch unentschiedenen Kampf der 26. In-- 
fanteriedivision südlich des Ortes Rudnik eingegriffen. 
Das in operativer Absicht rechts in der Staffel zurück-- 
gehaltene XIX. Korps verschob an diesem Tag seine 
21. Landsturmbrigade in den Raum zwischen den Höhen 
Motika und Obesenjak, die 17. Gebirgs-- und die 20.Land- 
sturmgebirgsbrigade in jenen um Boljevci, Lalinci und 
Banjani, so daß nun die 5z. Infanteriedivision GM. v. 
an die Golijska Morava. 513 
Verbindung zu finden. Die 59. Division, die den Feind nach 
hartem Kampfe von der Nordkuppe der Karaula verdrängt 
hatte, ihn dann auf der Südkuppe empfindlich schlug, blieb 
im flachen Bogen um das Eumiösko brdo stehen. 
Auch beim XXII. Korps ging's heute nicht fließend nach 
vorwärts. Es wurde schon Nacht, bis die 43.Reservedivision 
nach schweren Kämpfen das Ristino brdo und den Parlog in 
die Hand bekam, und so gelangte auch sie nicht weiter als 
um ein ganz geringes über den rechten Flügel des vm. Korps 
hinaus. Westlich der Division, zwischen ihr und der 26. In- 
fanteriedivision, blieb ein hohler, keinesfalls aber ein ganz 
offener Raum, denn gegen Norden schloß ihn die um Jar- 
menovci stehende Hauptkraft der 44. Reservedivision ab. 
Sie hatte dort halten müssen, weil ihre Artillerie im schweren 
Gelände nur äußerst langsam heranrücken konnte. Un- 
geachtet dessen kämpfte die bereits tags zuvor die Jasenica 
aufwärts vorgegangene Flügelbrigade der Division auch 
heute zur Seite der 26. Infanteriedivision auf den Steil-- 
Pongracz vereint war. Die früher zur Gruppe des 
Generals gehörende 205. Landsturmbrigade kam bei Moravci 
und Ljig ins zweite Treffen, die 10. Gebirgsbrigade bei 
Velisevci und Rakari, westlich der um Slavkovica stehenden 
Brigade S ch w a r z, an den rechten Korpsflügel. 
Das Korps war in den letzten Tagen nirgends auf den 
Feind gestoßen. Da übrigens die Gruppe FML. v. S 0 
si ch im Raum um Valjevo eingetroffen war — wovon 
später die Rede sein soll — war es nicht mehr nötig, das 
XIX. Korps rechts in der Staffel zurückzuhalten und es hatte 
nunmehr fließend gegen Eakak vorzugehen. 
Starker Regen und pechschwarze Nacht ließen die Waffen 
entlang der ganzen Front bis zum Morgen ruhen. Es war 
ein traurig anmutender Morgen; und wie der Morgen, so 
düster-trüb sollten alle Stunden dieses von häufigen Regen-- 
schauern begleiteten 29>Oktober bleiben. — Mühsam arbeiteten 
sich Mann und Roß und Wagen durch den grundlosen Boden. 
Vom VIII. Korps kam die 57. Division vorerst bloß über 
die Karanovachöhe und den Klenovacbach hinaus, schob 
aber später den linken Flügel noch um etwa 1000 Schritte 
gegen Süden bis zu der über den Klenovac führenden Brücke 
vor; genügend weit, um mit dem von Jarusice auf den 
Gladun vorgerückten Flügeldetachement der u. Armee 
Geschichte des Weltkrieges. II. 
hängen des Rudnik. Als jene die Höhe 626 südlich des Ortes 
Rudnik erstürmte, blieb die Brigade, den Erfolg sichernd, in 
ihrer Stellung am linken Flügel, während die Division, in der 
eroberten Stellung festen Fuß fassend, den Serben, die mit 
jener Höhe Gornji Milanovac verloren hatten und dorthin 
zurückfluteten, starke Sicherungstruppen an die Fersen heftete. 
Beim XIX. Korps warf die auf dessen linkem Flügel 
beiderseits der Straße Boljkovci—Gornji Milanovac vor- 
gehende 20. Landsturmgebirgsbrigade den Feind bei Na- 
kuöani zurück, trieb ihn vom Mramor hinab und legte ihn vor 
Kalimaniöi lahm. Ihre Schwesterbrigade, die 21., war ihr 
bis Boljkovci nachgekommen, die 3.der Division, die 17., 
hatte rechts der 20. den Raum um Ozrem besetzt. Weiter 
westlich hielt die Brigade Schwarz, an deren Stelle die 
205. Landsturmbrigade in Slavkovica eingetroffen war, 
den Raum um Banjani fest, unterdessen die 10. Gebirgs- 
brigade am rechten Flügel des Korps bis zum Straßen- 
aufstieg auf den Suvobor gelangt war. Der Suvobor selbst 
war — worüber wir noch Näheres erfahren werden — 
bereits im Besitz des Detachements Obst. Franz der 
Gruppe FML. v. Sorsich. 
Am 30. Oktober hielt das trübe Herbstwetter an. Es 
goß und rieselte und goß wieder von früh bis spät. Nicht die 
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