Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Vorrückung der 3. Armee bis an die Golijska Morava. 
Dem Bataillon wäre also Verstärkung von nöten gewesen. 
Nun stand aber die Hauptkraft der Brigade zur Zeit noch 
auf und um Eunak und auf Eekije, zu weit, als daß sie ihm 
welche angedeihen hätte lassen können. So mühte sich denn 
das Bataillon allein weiter, um gegen den überlegenen Feind 
aufzukommen. 
Besser stand es um den linken Flügel der Division, die 
2. Gebirgsbrigade, die bei weitem leichter vorwärts kam. 
Ihre Bataillone begegneten bis zur Höhe Starac Vasino 
brdo,die gegen 10Uhr vormittags überschritten wurde,keinem 
anderen Widerstand, als gelegentlichem Artilleriefeuer; erst 
beim Aufstieg auf die Kosa erhielten sie auch Jnfanteriefeuer. 
Kurz entschlossen, wurde die Höhe gestürmt und um 1 Uhr 
nachmittags genommen, worauf die Artillerie und die 
Brigadereserve auf Starac Vasino brdo nachgezogen wurden. 
Der verhältnismäßig leicht errungene Erfolg am linken 
Flügel der Division hatte weiter keine Bedeutung, als daß 
er die Lage dahin klärte, daß die Division erst an die feind-- 
liche Vorstellung gestoßen war, sie zum Teil überwältigt hatte. 
Allerdings war auch dies nicht gerade wenig, denn die Serben 
hatten diese Vorstellung durchaus nicht bloß zum Schein 
eingenommen; insbesondere nachhaltig verteidigten sie diese, 
wie wir hörten, gegenüber dem rechten Flügel der Division. 
- Übrigens hatten sie auch auf der Kosa erbittert gekämpft. 
All dies waren der Zeichen genug, daß sie entschlossen waren, 
ihre Hauptstellung, die mittlerweile auf PasuljiSte, Lipo-- 
vica, Mali und Veliki Kamen erkundet wurde, mit Aufgebot 
aller verfügbaren Kräfte zu halten. Schließlich war dies 
ganz nach Wunsch der Unsrigen, denn je eher sie die Haupt- 
kraft des Feindes zu fassen bekamen, desto eher konnten sie 
diese brechen. Die beste Aussicht dazu bot ein Angriff mit 
starkem rechten Flügel, wie ihn dann das Divisions--Kom- 
mando auch anbefahl. 
Der Angriff der 
Division kam wie ge- 
plant in Gang, doch 
begegnete jener der 
6. Gebirgsbrigade be* 
reits südlich Bolck 
einem derart starken 
Gegenstoß, daß es, bis 
sie ihn abgewehrt hatte, 
schon zu spät wurde, 
als daß die Brigade 
in jenem schwierigen 
Gelände ihr Ziel noch 
vor Nacht hätte er-- 
reichen können. Da 
nun die 2. Gebirgs-- 
brigade, die, links vor-- 
wärts stehend, auf 
das Anlangen der 
Schwesterbrigade auf 
gleiche Höhe mit ihr zu 
warten hatte, die An- 
griffsbewegung noch 
gar nicht angetreten 
hatte, ließ das Divi-- 
sionskommando den 
Angriff einstellen. Die 
Front der 57. Jnfan- 
teriedivision blieb so- 
nach am späten Abend 
mit der 6. Gebirgsbrigade in der Linie Lestani — südlich 
Bolec bis zur Straße nach Grocka, mit der 2. Gebirgs-- 
brigade in der Fortsetzung den Hang hinan und durch den 
Sattel zwischen Kosa und Pasuljiste bis östlich Ritopek stehen; 
die Truppen gruben sich ein. 
Das deutsche XXII. Reservekorps war am Vormittag, 
ohne starker Gegenwehr zu begegnen, teils an, teils über die 
serbischen Stellungen, richtiger Vorstellungen, gekommen. 
Um 4 Uhr nachmittags wurde Pinosava genommen und 
dann der östlich dieses Ortes zum Jägerhaus unter der Avala 
führende Rücken besetzt. Die 700 bis 800 Schritte weite 
Lücke, welche noch zwischen dem XXII. und dem VIII. Korps 
offen stand, besetzten am Abend Feldwachen vom 204. Re-- 
serveregiment. 
So hatte sich das deutsche Korps auf 1000 bis 500 Schritte 
an die feindliche Hauptstellung herangearbeitet. Sein linker 
Flügel stand, wie gesagt, bei und östlich Pinosava, von 
dessen Südrand die Front weiter über Obrenovac, die Höhen 
Gorica und Vis zur Save verlief, an welche sich der rechte 
Flügel des Korps östlich Dolja lehnte. 
Am 16. Oktober hatten die beiden Korps den Angriff 
fortzusetzen. 
Bei der 57. Infanteriedivision entschloß sich die am linken 
Flügel stehende 2. Gebirgsbrigade, mit ihren drei in die 
Feuerlinie eingesetzte» Bataillonen einen konzentrischen 
Stoß über Pasuljiste gegen den schmalen Raum Pandu- 
rica—Mostine, den hier wichtigsten Abschnitt der feindlichen 
Stellung, zu führen. Die Bataillone warteten den für 
10 Uhr vormittags angesetzten Beginn des Angriffs in 
ihren Schützengräben ab. Die feindliche Artillerie feuerte, 
seit die Nacht dem Tage gewichen, von vorne, von Mostine 
und vom Lozovicko brdo aus, und zugleich aus der Flanke, 
Die Kriegsbrücke Zemun—Belgrad im Bau.
	        
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