Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Der Feldzug von Rowuo und i» Oskgalizien 1915. 
gefährden, weshalb letztere den weiteren Widerstand aufgab 
und in der Nacht zum 28. ostwärts den Rückzug antrat. 
Durch die geschickte Anlage und Durchführung der die Offen- 
sive einleitenden Operationen seitens des k. u. k. Armee- 
oberkommandos war der Kampf bei Wladimir-Wolinskij 
für die Russen verloren, ehe er noch recht begonnen hatte. 
Schlacht bei Gologory. 
Der aus dem Korps Czibnlka, dem XVIII., IV., XIX. 
und V. Korps bestehenden 2. Armee, GdK. v. Böh m- 
E r m 0 l l i, stand bis südlich Busk der Südflügel der 
russischen 8., von dort, bis nördlich Dnnajow an der Zkota- 
Lipa, der Nordflügel der aus dem russischen VI., XVIII. und 
XXII. Korps bestehenden russischen u. Armee gegenüber. 
GdK. v. Böhm- 
Erm 0 lli beabsich¬ 
tigte,durch einenDurch- 
bruch bis in den Raum 
von Zloczow den rech- 
ten Flügel der russi- 
schen u. Armee zu 
schlagen und hiedurch 
auch den linken Flügel 
der russischen 8. Armee 
zum Rückzug zu zwin- 
gen. Frühmorgens des 
27. August griff zu- 
nächst das V.Korps die 
Stellungen des russi- 
schen VI. Korps südlich 
Gologory an und er- 
stürmte die östlichen 
Uferhöhen der Zkota- 
Lipa im Abschnitt Zasz- 
kow (knapp südlich 
Gologory) bis Cie- 
mierzynce (5 Kilometer 
nördlich Dunajöw). 
Im Verlaufe des Nach- 
Mittages gingen die 
Russen im vorgenann- 
ten Abschnitte unter Einsatz von Reserven zu heftigen Gegen- 
angriffen über; sie wurden jedoch überall unter großen 
Verlusten abgewiesen. Nach schwerem, die ganze Nacht an- 
dauerndem Kampfe nahm das v. Korps am Morgen des 28. 
den Ort Gologory und drang auch auf den östlichen Uferhöhen 
der Ziota-Lipa erfolgreich vor. Der Südflügel der russischen 
8. Armee trat gleichzeitig infolge der Niederlage bei Wladimir 
Wolinskij den Rückzug an, dem sich auch Teile des russischen 
VI. Korps (u. Armee) anschlössen. Nur auf den Höhen östlich 
der östlichen Gnika Lipa, westlich Zuküw (an der Gnika Lipa) 
und östlich Gologory leisteten die Russen noch Widerstand, 
wurden aber geworfen. Mittags war der geschlagene Feind 
vor der ganzen Front der 2. Armee im Rückzüge, verfolgt 
von den siegreichen österreichisch-ungarischen Truppen. 
Die Schlacht an der Zlota-Lipa. 
Der am Westufer der Zlota-Lipa von nördlich Dunajöw 
bis Baranvw (10 Kilometer westlich Monasterzyska) stehen- 
den Südarmee GdK. Graf Bothmer (verstärktes 
Freiherr v. Marschall und Korps FML. 
H 0 f m a n n) fiel die schwere Aufgabe zu, die Zkota- 
Lipa im Angesichte eines am jenseitigen Ufer in stark be- 
festigten Verteidigungsstellen befindlichen, an Zahl über- 
legenen Feindes zu forcieren. Die Südarmee befand sich 
bis südlich Brzezany dem Südflügel der russischen u., von 
dort, flußabwärts, dem rechten Flügel der aus dem russi- 
scheu xi., xxx., xxxiii., xxxii. Korps, dem 11. und 
III. Kavalleriekorps und einigen Kavalleriedivisionen be- 
stehenden russischen 9. Armee gegenüber, deren Mitte und 
linker Flügel am Unterlauf der Zkota-Lipa, dann entlang 
des Dnjester bis Okna und von dort längs der Reichs- 
grenze der k. u. k. 7. Armee GdK. Freiherr v. Pflanzer- 
B a l t i n (XIII. Korps, Gruppe FML. v. Heuriquez, 
Gruppe FML. v. B e n i g n i XI. Korps, 5. Honved-Kaval- 
leriedivision und 10 Kavalleriedivision gegenüberstand. 
Straßenwalze in Tätigkeit. 
Am 27. gingen die Südarmee und der Nordflügel der 
7. Armee zum Angriffe vor. Das Korps Marschall durch- 
brach die feindlichen Stellungen im Räume bei Buszcze 
und nördlich Brzezany in breiter Front. Die deutsche 48. Re- 
servedivision und Teile des Korps H 0 f m a n n drangen 
im Räume um Rudniki (8 Kilometer westlich Podhajce) 
in die russischen Stellungen ein, während andere Teile 
des Korps Hofmann die östlichen Uferhöhen der Zkota- 
Lipa bei Zastawcze (südwestlich Podhajce) in Besitz nahmen 
und heftige Gegenangriffe des Feindes zurückschlugen. — 
Auch am Unterlauf der Zlota-Lipa und am Dnjester war 
die Schlacht mit großer Heftigkeit entbrannt. Der Nordflügel 
des xiii. Korps, GdJ. v. Rhemen, durchbrach die Stel- 
lungen der Russen im Räume Krasiejöw—Zadarow (südlich 
Baranow) und warf den Feind auf die Höhen westlich 
Korosciatyn zurück. Auch Teile des Südflügels dieses Korps 
drangen bei Kosmiercyn in die russischen Stellungen ein. — 
Da es inzwischen der 3.Gardedivision des Korps Mar- 
schall geglückt war, bis zum Abend in den Raum von 
Wolica (an der Staße Brzezany—Pomorzany) vorzustoßen, 
so versuchten die Russen in der Nacht vom 27. auf den 28.,
	        
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