Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Verfolgungskämpfe in Ostgalizien 1915. 
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Kleine Vorstöße, Ausfälle und Patrouillengefechte lösten 
einander ab, die Fronten schloffen und verbesserten sich. 
Am 14. Juli verteilte sich die Armee B ö h m-E r m 0 l l i 
folgender Art: Das V.Korps (14., 33. Infanteriedivision) 
nördlich Biake an der Zk 0 ta Lipa bis MH. westlich 
Olszanica; xix. Korps (29., 34.Infanteriedivision) 
anschließend bis Bus k; IV. Korps (27., 51., und 32.In¬ 
fanteriedivision) bis Kami onka Strumikowa. 
Von dort bis östlich M 0 st y W i e l k i e lag das Korps 
FML. C z i b u l k a (*. Landsturm-Husarenbrigade, 31. In¬ 
fanteriedivision, 43. Schützendivision). In diesem Abschnitte 
war das deutsche B e s k i d e n k 0 r p s von der 
Gruppe FML. v. S z u r m a y abgelöst worden und als 
die unter Befehl des Armeekommando trat, hatte ihren 
Bereich die Gruppe Czibulka überwiesen erhalten. — Als 
Armeereserve wurde das XVIII. Korps (9. Infanteriedivi¬ 
sion und Land¬ 
sturmbrigade) 
der Front 
gezogen. Zu glei- 
cher Bestimmung 
geschah dies am 
. Juli auch der 
32. Infanterie- 
division. — 
Da begann 
Korps C z i- 
k a in den 
ersten Morgen- 
stunden des 19. 
Juli jenen An- 
griff,der es in den 
Besitz des westli- 
chenBugusers 
abwärts Kami- 
onka bringen 
sollte. Strömen- 
der Regen, starke 
Versumpfung 
des Flußanlan- 
des und uusichti- 
ges Wetter er- 
schwertenldie Kampfhandlung ungemein.? Knapp nördlich 
Kamio^nkaStrumikowa war der Strom wohl bald 
erreicht,aber westlich Ruda Sielecka, Sielec-Bien- 
kow undDobrotwör hielt sich der Feind zäh in seiner 
Verteidigungsstellung. Doch ein Stützpunkt nach dem andern 
zerbrach im Anstürme der Truppen des Korps und als am 
24. Juli auch der von Dobrotwör fiel, war das West- 
ufer des Bugs auch bis dorthin in der Macht der 2. Armee. 
Doch schon wurde am 26. Juli bei K a m i 0 n k a S t r u- 
mik 0 wa der Fluß forciert und während der Nacht über- 
schritten ihn Abteilungen der hier eingesetzten 32. Infanterie- 
division. Aber sie drangen nur wenige Kilometer ostwärts, 
dann überging auch hier der Kampf gleich dem an der 
übrigen Armeefront in den üblichen Stellungskrieg. I 
In der Linie der Südarmee hatte sich seit 8.Juli 
wenig Bedeutendes ereignet. An jenem Tage übernahm 
GdJ. Graf Bothmer den Befehl über die Armee, 
während dessen Korps GdK. Freiherr v. Marschall 
unterstellt wurde. Die Armee stand am 10. Juli in folgenden 
Räumen: Korps FML. H 0 f m a n n (1. Kavalleriedivision, 
Brig. Bolzano und ??. Infanteriedivision) nord- 
Häufiger scharmützelten die Russen mit der Brigade 
Obstlt. Papp des XI. Korps (FML. K 0 r d a), die nördlich 
B0jan ein Eingangstor zu Czernowitz sperrte. 
Aber auch hier wurden selbst kräftigere Angriffe abgeschlagen. 
Vom 24. auf den 25. Juni glückte den Russen ein Vor- 
stoß gegen die Gruppe FML. v. B e n i g n i. Nachdem ihre 
beiden Angriffe in der M 0 s s 0 r 0 w k a-Schlinge und süd- 
lich Onuth im Feuer zusammengebrochen waren, rückten 
sie um Mitternacht mit dichten Massen gegen die Linie der 
5. Honvädkavalleriedivision (GM. v. A p 0 r) südlich D 0 b r 0- 
n 0 u tz vor. Die ersten Reihen kamen mit hocherhobenen 
Händen. Aber unmittelbar vor den Gräben angelangt, 
schleuderten sie die in den Manteltaschen verborgen gehaltenen 
Handgranaten in die überraschten Honvöd Husaren, die sofort 
auch von den nächsten mit Lanzen bewaffneten Gliedern be- 
drängt wurden. Doch leistete besonders das Honvödhusaren- 
regiment Nr. 6, 
trotzdem es auch 
im Rücken ange- 
fallen wurde, 
erbittertem Nah- 
kämpfe tapferen 
Widerstand. Uu 
ter persönlicher 
Einwirkung des 
Divisionärs und 
seines 
hielten 
saren des Feiu 
des übermächti¬ 
gen Druck aus 
Die im ersten 
Anprall verloren 
gegangene H öhe 
45 8(südlichDo- 
brono utz)wur- 
de nach gehört- 
ger Artillerievor- 
bereitnng am 25. 
Juni vom Schü- 
tzenregiment Nr. 
25 zurückerobert. 
Wohl setzten noch in der Nacht neue Stürme der Russen 
gegen die Höhe ein, aber sie zerschellten. 
-Anch in den Angriffen gegen Schloß und Meierhof 
Samuszyn in der M 0 ssoröwka-Schlinge holte sich 
der Feind Schlappe um Schlappe. 
^ Und als er am 4. Juli gegen die Stellungen des 
III. Korps (FML. K r a u t w a l d) südlich C z e r n e l i c a 
vorfühlen wollte, sperrte ihm Geschützfeuer den Weg. 
Die Artillerie war in den letzten vierzehn Tagen an der 
Armeefront Pflanzer-Baltin selten zum Schweigen 
gekommen, und war sie ja an einer Stelle verstummt, hatte 
sie an anderer mit doppelter Kraft zu sprechen. 
Kämpfe der 2., der Süd- und der 7. Armee vom 
! 8. Juli bis 27. August 1915. 
Die kräftige Offensive, welche die 2. und die Süd- 
armee über Lemberg und zwischen Mik 0 kajüw 
und M a r i a m p 0 l über den D n j e st e r bis an den 
Bug und die Z k 0 t a L i p a vorgetragen, war in dieser 
Linie in sehr beweglichen Stellungskampf übergegangen.
	        
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