Volltext: Jahresbericht der K. K. Staats-Gewerbeschule in Linz 1910/11 (1910/11)

I. Schulnachrichten 
Allgemeines. 
Das Schuljahr 1910/11 wurde mit den Einschreibungen in die Werkmeisterschule 
und Abteilung für volksschulpflichtige Knaben, welche am 17. September stattfanden, 
eröffnet und mit dem regelmäßigen Unterricht an diesen Abteilungen am 19. September 
auch das neue Schuljahr begonnen. Mit der Eröffnung des Schuljahres fiel auch der 
Dienstantritt des schon im Vorjahre ernannten neuen Lehrers der mechanisch-technischen 
Fächer Ingenieur Prof. Karl Vucnik zusammen. Der Eröffnung dieser Abteilungen 
folgte mit Ende September bezüglich anfangs Oktober die Einschreibungen und der 
Unterrichtsbeginn an den fachlichen Fortbildungsschulen für Maschinschlosser und Tischler 
sowie der Spezialkurse für Gehilfen. Am 4. Oktober, dem Namensfeste Sr. Majestät, 
wurde nachträglich das in den Ferien stattgehabte 80. Geburtsfest Sr. Majestät des 
Kaisers an der Anstalt festlich begangen. Nach einem Gottesdienste fanden sich der 
Lehrkörper und die Schüler der Abteilungen A und C in dem mit Blumen und Fahnen 
dekorierten großen Zeichensaale des II. Stockes, der von den Tischen geräumt worden 
war, zusammen, worauf nach einer kurzen Ansprache des Direktors vom k. k. Prof. 
Dr. A. Raschek ein Vortrag über den Lebenslauf Sr. Majestät gehalten wurde, dem 
sich die Absingung der Volkshymne durch einen Chor der Schüler der Abteilung für 
volksschulpflichtige Knaben unter der Leitung des k. k. Prof. Fr. Rosmann anschloß. 
Am 2. November fanden die Einschreibungen in die mit Beginn des neuen Schuljahres 
in eine Bauhandwerkerschule verwandelten Winterkurse für Bauhandwerker statt. Durch 
diese für die Anstalt bedeutungsvolle Organisations-Aenderung hatte sich eine wesentliche 
Vermehrung der Unterrichtsstunden infolge der Trennung einzelner Fachunterrichte der 
Maurer von denen der Zimmerer ergeben, die vorderhand die Bestellung einer provi 
sorischen Lehrkraft für baugewerbliche Fächer notwendig machte. Als solche wurde 
der Architekt Max Prossinagg gewonnen, der am 5. November seinen Dienst an der 
Anstalt antrat und bis 1. April die Stelle an der Anstalt bekleidete. Die provisorische 
Lehrstelle soll mit Beginn des kommenden Schuljahres in eine definitive verwandelt 
werden. 
Der mit anfangs November in allen Abteilungen in Betrieb stehende Unterricht 
verlief bis anfangs Dezember regelmäßig, erlitt aber in der Bauhandwerkerschule dadurch 
dann eine Störung, daß der Direktor der Anstalt infolge Infektions-Erkrankung in der 
Familie bis anfangs Jänner vom Dienste und damit auch von seinen in dieser Abteilung 
übernommenen Unterrichten suspendiert und suppliert werden mußte. Von da ab trat 
im Unterrichtsbetriebe keine wesentliche Unregelmäßigkeit mehr ein. Im Laufe der 
Monate Jänner bis Mai hatte die Direktion die Ehre, die Ministerial- und Fachinspektoren 
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