Volltext: Jahresbericht der K. K. Allgemeinen Staats-Handwerkerschule in Linz 1904/05 (1904/05)

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„Professor Frimz Kofensky f. Der im 46. Lebensjahre verstorbene Lehrer 
für kunstgewerbliches Zeichnen an der k. k. Allgemeinen Staatshandwerkersclmle 
in Linz wurde gestern nachmittags unter zahlreicher Beteiligung zu Grabe ge 
tragen. Über den Verstorbenen erhalten wir von berufener Seite nachstehenden 
Nekrolog. Der Dahingeschiedene hatte sich nach Absolvierung der Oberrealschule, 
des Kurses für Zeichenlehrer am k. k. österreichischen Museum für Kunst und 
Industrie und mehrjährigem Besuch der Akademie der bildenden Künste dem ge 
werblichen Unterricht zngewendet und war nach Dienstleistungen bei der k. k. 
Staatsgewerbeschule in Prag und der Staatshandwerkerschule in Kladno im Jahre 
1889 bei Eröffnung der hiesigen Anstalt dem Lehrkörper derselben eingereiht 
worden, dem er ununterbrochen seither angehört hat. Ein Lehrer von seltener 
Begeisterung für seinen Unterricht und großer Begabung für seinen Beruf, hat 
er sich als Lehrer aller zeichnenden Fächer, welche mit darstellender Kunst in 
Verbindung stehen, einen wohlverdienten Ruf, nicht allein in Linz, sondern auch 
durch seine Tätigkeit an den Kursen für Heranbildung von Zeichenlehrern an 
gewerblichen Fortbildungsschulen und für Bürgerschulen im ganzen Lande er 
worben. Soweit seine freie Zeit nicht durch Privatunterricht in Anspruch ge 
nommen war hat er dieselbe einer sehr erfolgreichen künstlerischen Tätigkeit 
als Aquarellist, Landschafts- und Porträtmaler gewidmet und zahlreiche Skizzen 
und ausgeführte Bilder, die teilweise auch auf Ausstellungen des Oberösterreichi 
schen Kunstvereins der öffentlichen Beurteilung zugänglich waren, gaben Zeugnis 
von seinem großen Talente und Können auf diesem Kunstgebiete. Noch bis in 
die letzten Tage vor seiner Erkrankung war er in vollster begeisterter Tätigkeit an 
der Schaffung eines Vorlagenbuches für Freihandzeichnen, das er leider nicht mehr 
vollenden sollte. Mit ihm verliert der Lehrkörper der Anstalt eine ausgezeichnete 
Lehrkraft und einen lieben Kollegen, die Schüler einen warmherzigen Freund. 
Von sonstigen Nachrichten ist beizufügen, daß mit Ministerial-Erlaß, Z. 12.602, 
ddo. 26. April, der Vorarbeiter der Anstalt Herr Andreas Gebhart zum zweiten Werk 
meister der Werkstätte für Metallbearbeitung ernannt wurde. 
Herr A. Gebhart wurde am 27. August 1876 in Götzendorf, Nieder Österreich, geboren, absolvierte 
die Volksschule und Fortbildungsschule, den Kessel- und Maschinenwärterkurs und legte die Prüfung 
als Maschinenwärter ab. Er erlernte das Schlosser- und Schmiedehandwerk und wurde nach fünf 
jähriger praktischer Tätigkeit als Gehilfe dieses Gewerbes zum Militärdienst bei der Festungsartillerie 
assentiert, und dann zur Dienstleistung im technischen Militärkomitee, Kader der Beleuchtungs-Ab 
teilung in Kattaro zugeteilt, woselbst er zwei Jahre in Verwendung stand. Nach Zurücklegung der 
Militärdienstpflicht trat er in die Blockwerkstätte der k. k. Staatsbahnen und von dort wurde er am 
21. Februar 1901 von der Direktion als Vorarbeiter aufgenommen, in welcher Stellung er seither un 
unterbrochen bis zu seiner Ernennung in Verwendung stand. 
Mit Ministerial-Erlaß, Z. 18.638, ddo. 5. Juni 1905, wurde dem k. k. wirklichen 
Lehrer Josef Leitner der Professortitel verliehen. 
Mit Ministerial-Erlaß, Z. 22.193, ddo. 19. Juni 1905, wurde dem Direktor F. Schief- 
thaler ein Urlaub für die Zeit vom 16. Juli bis 12. September verliehen und mit der Stell 
vertretung die Herren k. k. wir kl. Lehrer M. Balzarek und K. Buback abwechselnd betraut.
	        
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