Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Sesten abwarten, Gegner bis auf Leste SchutznLhe 
herankommen lassen und dann niederknallen. 
^s ist aber ein rechter Gefüngnistag. Erst zum 
Abend, wenn das Feuer ganzlich schweigt, lebt 
man wieder auf. Und als die Essenholer aus dem 
weitzgrauen NeLel zurückkehren und die Ordon- 
nanz gar Feldpost mitbringt, dazu ein paar Ker-- 
zen, glaubt man sich aus der grausamen Ver- 
einsamung wieder plbtzlich ins blühende Leben 
zurüñgerufen. 
Das ist nun ein seltsames Bild. Die kleine Zelle 
ist lichtdicht verschlossen. Kern hockt auf der schma- 
len Lehmstufe und holt schwitzend ein Stück nach 
dem andern aus dem Postsack heraus. Jch hade 
den Mantel des roten Kbnigsgrenadiers über 
meine Knie gebreitet. Auf dem rechten Knie La- 
lanciere ich die Post für den ersien, auf dem linken 
die Post für den zweiten Zug. Rochlitz kniet vor 
dem HLuflei» für den dritten Zug. Jch hade 
Briefe von daheim, und unbekannte Gonner und 
Gbnnerinnen schiñen mir Pulswürmer und Faust- 
Ausgaben, und Soñen, Zigarren, Fruchtbonbons, 
Lee, Kakao, Schokolade für die von der Feldpost 
weniger Bedachten. Da wird sortiert, verteilt 
beim Schein der Kerze, und die ganze liebe Heimat 
lebt auf. Und man mochte Hánde drücken. WLh- 
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