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Brüdern und Elisabethinen und die anderweitig notwendigen öffent¬
lichen Humanitätsanstalten auszuführen. Erst dann kann zum Theater¬
baue geschritten werden.
Nun verwendete sich der damalige Regierungspräsident Graf
von Rottenhan und so wurde als Ersatz für das zerstörte Theater an
der Donau das neue Ballhaus (Redoutensaal) der Stände
zu einem Bühnenhause umgestaltet und zu Ende des Jahres
1787 seiner nun¬
mehrigen Bestimmung
übergeben. Es maß 14
Klafter in der Länge,
5 Klafter und 4 Schuh
in der Breite und 5
Klafter in der Höhe.
Die drei Stock¬
werke wurden auf
beiden Seiten mit Ga¬
lerien, in der Mitte
aber mit Logen ver¬
sehen, und zwar waren
im ersten Stockwerk
sieben, im zweiten acht,
im dritten sechs Logen
angebracht.
Da die Brücken
und Bänke im Parterre
weggenommen werden
konnten, so ließ sich
der Saal jederzeit auch
zu Kasinos und Bällen
Redoutensaal (Theater) und Gasthof „Zum römischen
Kaiser“ beim Brande im Jahre 1800. verwenden.
(Nach einem Ölgemälde im Museum.) Wie wil gehört
haben, wollte schon
im Jahre 1782 Graf Philipp Rosenberg für seine Entreprise den
Redoutensaal haben, erhielt ihn aber nicht.
Jetzt hatte die Not zu diesem Auswege gezwungen. Es war
freilich ein unbequemer Notbehelf und immer mit Feuersgefahr
verbunden.
Da winkte ein glücklicher Stern. Im Jahre 1792 überreichten
die Stände dem Kaiser Franz, als dieser auf seiner Rückreise von
der Krönung Linz passierte, 6000 Dukaten als Krönungsgeschenk.