Volltext: Das 10. Bataillon des oberösterreichischen K. u. K. Infanterie-Regimentes "Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein" Nr. 14 im Weltkrieg

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Blutzeugen restlos erfüllter Pflicht und Hingabe ans Vaterland zu Tal 
getragen wurden, leben fort im Gedenken ihrer heute noch lebenden 
Kameraden. Zwei von ihnen hat aber die Besonderheit ihres Wesens und 
ihres Schicksales besonders tief dem Gedächtnis eingeprägt: Oblt. i. d. 
Ev. d. Ldw. Prof. Dr. Fritz H a senöhrl, ein Mann der stillen Wissen¬ 
schaft, hatte beim ersten Ruf seines Obersten Kriegsherrn die Feder mit 
dem Schwerte vertauscht, sich freiwillig an die Front gemeldet und war 
dort ein echter, rechter Soldat, ein vorbildlicher Führer seiner Kom¬ 
pagnie und ein fürsorglicher Freund seiner Untergebenen geworden. Am 
Mt. Piano verwundet, war er gleich nach seiner Genesung wieder zum 
Bataillon eingerückt und führte voll Begeisterung und Hingabe seine 
Kompagnie bis zum bitteren Ende. Die Universität in Wien, deren Pro¬ 
fessorenkollegium Hasenöhrl angehörte, ehrte sein Andenken durch 
Errichtung einer Gedenktafel in der Aula, seine alten Kameraden vom 
X./14 Bataillon bewahren es still in dankbarem Herzen. Und der andere, 
Lt. Oskar Mayrlechner, war schon beim Anstieg zur Pioverna am 
Kopfe durch eine Schrappnellkugel nicht unerheblich verletzt worden. 
Er lehnte aber die Aufforderung des Bataillonskommandanten, sich auf 
den Hilfsplatz zu begeben ab, ließ sich nur einen Notverband anlegen 
und verblieb bei der Kompagnie. Beim ersten Angriff führte er voll 
Schneid seinen Zug und harrte an der Seite seines Kompagniekomman¬ 
danten aus, bis ihn gleichzeitig mit Oblt. H a s e n ö h r 1 der Tod ereilte;. 
Einzig seine, durch stürzendes Gestein verdeckte Leiche konnte nicht 
gleich geborgen werden, sondern wurde erst zwei Tage später von den 
zum Stellungsausbau vorbefohlenen Pionieren gefunden. Tief und un¬ 
auslöschlich hat sich die Erinnerung an diesen pflichtgetreuen, vorbild¬ 
lichen, lieben Kameraden denen eingeprägt, die im Leben Seite an Seite 
mit ihm kämpfen durften. 
Lohn und Anerkennung wurden dem heldenmütigen Bataillon in 
reichstem Maße zuteil. Zahlreiche Glückwunschdepeschen, voll des 
größten Lobes, gelangten an X/14, selbst im Heeresbericht wurde der 
Kampf rühmliehst erwähnt. Das Landesverteidigungskommando erließ 
folgenden Befehl: 
„Für die glänzende Abwehr aller auf dem Plateau von Folgaria am 7. und in der 
Nacht zum 8. Oktober erfolgten Angriffe spreche ich allen beteiligten Kommandanten 
und Truppen meine vollste Anerkennung und meinen wärmsten Dank aus. Beson¬ 
ders danke ich den immer fest dreinschlagenden Vierzehnern. 
D a n k 1, GdK.“ 
In der Festung Trient, wohin das Bataillon zur Erholung verlegt 
wurde, nahm GdK. D a n k 1 persönlich die Dekorierung der zurück¬
	        
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