Volltext: Schloß, Stift, Markt & Bad Matighofen in Oberösterreich und dessen Umgebungen

, Koberuauser-Walde gelegene Katastralgemeinden: Krönwald, Utzweih, Ehreneck, 
Lengan, Friedburg, Heiligenstatt, Schnellberg, Schweikhartsreut, Feuchta, 
St. Johann a/Wald, Weiffmdorf, Kobernausen, dann die dermals zu Franken¬ 
markt gehörenden Katastralgemeinden: Geretseck, Oberschwant, Haberpoiirt, Förstern, 
und die bei Pondorf gelegenen Enelave-Ortschaften: Kirchheim, Hohenwart, 
Tanzerreut, Erner und Bubmannsöd in sich. Im I. 1782 kamen aus dem 
Gerichte Ober-Weilhart (zu Braunau) die Steuergemeinden: Tannberg, Lohen, 
Ober-Weißan, Wichenheim, Muutenheim, Perwang, Rudersberg/ Paldiug, Jegiug, 
Achenloh und Mnnderfing hinzu. 
Als das Junviertel im I. 1810 an die Krone Bayern kam, wurde von 
der bayrischen Regierung mit den Gerichten eine neue Arrondirnng vorgenommen; 
die Land- und Pfleggerichte Friedburg und Wildshut wurden aufgelassen, Matig- 
hofen als ein Landgericht II. konstitnirt und seiner Gerichtsbarkeit nachbenannte 
Psarrbezirke zugewiesen: Matighofen, Pischelsdorf, Feldkirchen, Eckelsberg, Auer¬ 
bach, Kirchberg, Perwang, Palding, Lohen, Jeging, Mnnderfing und St. Johann 
am Wald; die Pfarre Utendorf wurde zum Landgerichte Mauerkirchen, die 
Pfarreien Leugau und Pondorf zum Landgerichte Neumarkt geschlagen. 
Hinsichtlich der Kriminal-Gerichtsbarkeit wurde der Bezirk Matighofen dem 
Landgerichte Braunau untergeordnet. Solchergestalt verblieb es bis zum I. 1823, 
in welchem Jahre die österreichische Regierung eine Reorganisation der Aemter 
nnd Beamten des Jnnkreises vornahm. Matighofen wurde ein Land- nnd 
Pfleggericht l. Classe mit Criminalgerichtsbarkeit, dessen Territorial-Umsang da¬ 
hin abgeändert wurde, daß die Pfarrei Eggelsberg dem wiedererrichteten Pfleg¬ 
gerichte Wildshut zugetheilt wurde, dagegen die Psarrbezirke Lengau uud Pon¬ 
dorf zum Pfleggerichte Matighofen gezogen wurden, so daß selbes auf einem 
Areale von 67/s Quadratmeilen in 13 Pfarreien, 3180 Häusern, eine Population 
vou 15650 Seelen umfaßte und in dieser Gestalt bis zum I. 1850 verblieb. 
Im Jahre 1794 wurde das landesfürstliche Schloß Matighofen sammt 
dem Weißbierbräuhause, welches bereits außer Betrieb gekommen war, und den 
zur Schloßpflege gehörigen Feld- und Wiesgründen verkauft; im I. 1796 wurde 
jedoch das Schloß sammt dem anstoßenden Garten vom k. k. Aerar wieder 
zurückgelöset. 
Kaum hatte Kaiser Franz den österreichischen Thron bestiegen, als Frank¬ 
reich ihm am 20. April 1792 den Krieg erklärte. Dieser noch vielfach im leben¬ 
digen Andenken stehende Franzvsenkrieg, welcher mit wenigen Unterbrechungen 
bis zum I. 1815 dauerte, hatte, wie über Oesterreich, sv auch über den Jnn- 
kreis und über das Matichthal seine bitteren Wehen ausgegossen. Gleichwohl 
sah. das Land vom I. 1792 bis 1800 noch keinen Feind, aber es empfand die 
Lasten des Krieges in den verschiedenen Geldbeiträgen, Naturallieferungen aller 
Art, in Quartieren und Borspämieu, besonders bei den Durchmärschen der 
kaiserlichen Armeen an den Rhein hinaus. Der a 1797 zu Campo Formio
	        
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