Volltext: Schloß, Stift, Markt & Bad Matighofen in Oberösterreich und dessen Umgebungen

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Am 2. Juni 1779 geschah zu Braunau die feierliche Huldigung der Juu- 
viertler-Landstäude, nämlich der Prälaten von Raushofen, Reichersberg, Suben 
und des Propstes von Matighofen, der Ritterschaft, und der landesfürstlichen 
Städte und Märkte, darunter anch Matighofen, in die Hände des f. k. Bevoll¬ 
mächtigten Graf von Thürheim. 
^ c» : 
XIII. 
Alltlghöftn HUfcr ber Ssterreichlschen Landeshoheit. 
Das Jnnviertel war kaum an Oesterreich gekommen, so brannte Kaiser 
Joseph II. vor Begierde, dasselbe persönlich zu sehen, und bereiste es auch im 
Oktober 1779 auf dem Wege von Frankenmarkt her über Lengau, Matsee, 
Obertrum, Perwaug, wo er übernachtete, Michaelbeuern, Wildshut, Braunau, 
Schärding it. s. w.; überall versammelte sich eine Menge Volkes, um den neuen 
Monarchen zu sehen, der bei jeder Gelegenheit seine Humanität und seine helleren 
Ansichten an den Tag legte. 
In der im I. 1779 von Fr. F. Schrote bei Kurzbeck in Wien heraus¬ 
gegebenen Topographie des Jnnkreises, in welcher die Abtretung des Jnnviertels 
an Oesterreich mit den Friedensartikeln weitläufiger besprochen und zugleich eine 
Beschreibung der Städte, Märkte, Stifte, Schlösser, adelige Sitze und Hofmarken 
des Jnnviertels mit 21 in Kupfer gestochenen Ansichten beigegeben ist, wird 
I zur Seite 21 Matighofen ausdrücklich eine „landesfürstliche Stadt und Pfleg- 
: Bericht“ genannt, und die beigebundene Ansicht hat gleichfäKd^lüffchrist: 
x „Stadt Matighofen". 
Aus diesem Umstande möchte die Vermuthung geschöpft werden, daß Chur¬ 
fürst Max Joseph dem Markte Matighofen die Rechte und Freiheiten einer 
Stadt verliehen, Kaiser Joseph II. jedoch solches Privilegium nicht confirmirt, 
sondern Matighofen in die Reihe der l. f. Märkte gestellt habe. 
Eine Folge der Bereifung des Jnnviertels durch Kaiser Joseph II. war 
die im I. 1782 durchgeführte Organiftrung und Arrondirung der in demselben 
gelegenen Land- und Pfleggerichte. Vor dem I. 1779 bestand das Pfleggericht 
Matighofen ohne peinliche Gerichtsverwaltnng, welche von dem Landgerichte 
Friedburg ausgeübt wurde, bloß für den Umfang der Herrschaft, d. i. für die 
nächste Umgebung von Matighofen in den Stenergememden Matighofen, Unter- 
Lohen, Furth, Schälchen und Weinberg. Im I. 1782 wurden dem Pfleg¬ 
gerichte Matighofen die 5 Pfarrbezirke Matighofen, Uteudorf, Pischelsdorf, Auer¬ 
bach und Kirchberg zur Civilverwaltung zugewiesen; tut I. 1794 kam hiezu 
noch die Pfarre Feldkirchen mit Gstaig. 
Das Land- und Pfleggericht Friedburg dagegen begriff vor dein I. 1779 
nach den Gränzlinien der heutigen Stenergeineinden nachbenannte in und am
	        
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