Volltext: Wolfsegg


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geiben hat bei dieser Gelegenheit, steht wohl außer Zwei- 
fei. Ebenso bekam 1233 Wolfsegg seinen traurigen Anteil, 
als der Bayernherzog Otto, von Norden herab sengend 
und brennend über Wels, Lambach gezogen kam und „die 
Umgebung mit Mord, Brand un.d Raub heimsuchte"- 
1247 gab es abermals Krieg mit all seinen Greueln gegen 
Otto V. von Bayern. 1260 werden unter anderem mehrere 
Ortschaften in der Nähe Wolfseggs, wie .,Breitwiesen bei 
Atzbach" urkundlich erwähnt. 1291 verkauft Albero von 
Pollheim dem Herzog Albrecht seinen Anteil am Hause zu 
Wolfseck samt Zugehör (Wald) um 300 Pfund Pfennige, 
ferner die Bogtei über die Kirchen zu Atzbach, Swans 
(Schwa Neustadl) und Gnspoldshofen. 
Die „Schaumburger", um 1339 herum, Herren von 
Wolfsegg, besaßen auch ganze Ortschaften der Umgebung, 
so „das Gefäß Datz Perkhaimb", das heutige Plötzened in 
der Pfarre Ottnang, welches wieder weiter verliehen 
wurde. Zur Abwechslung kamen dann wieder Kriegsjahre, 
1363—1369, Kriege zwischen Bayern und Oesterreich, wo¬ 
bei auch Wolfsegg feine blutige Steuer mitbezahlen mußte. 
1420 zog von Wolfsegg die waffenfähige Mannschaft ge- 
gen die Huffiten in Böhmen, 1481 gegen Ungarn, 1392— 
1594 wiederholt gegen die Türken. Aber auch Kriegs- 
steuer zahlen hieß es damals fleißig. Sv mußte anno 1489 
der Hausruckkreis allein 2791 Pfund Pfennige an König 
Matthias von Ungarn abliefern. Aber nicht bloß politische 
Kämpfe und Fehden wurden auf dem Rücken und den 
Hängen des Hausruckberges ausgetragen, sondern auch 
die unselige Kirchenspaltung der sogenannten Reforma¬ 
tion (Protestantismus) warf ihre schwarzen, blutbefleckten 
Schatten über die hiesige Gegend. Die ersten, welche An- 
Hänger Martin Luthers wurden, waren die Herren und 
Ritter. Denn diese erhofften sich von dieser revolutionären, 
neuen Lehre reichen Anteil an Kirchen- und Klostergütern. 
So hat anno 1548 mit anderen auch Graf Johann von 
Schaumburg die Bitte der österreichischen Stände an den <2 
Reichstag um protestantische Reli'g'onsübung unter,^eich- 
»et. Da 1569 Maximilian II. den landesfürstlichen Städten 
Linz. Wels, Böcklabruck usw. die Religionsfreiheit bewilligt 
hatte, wird mau nicht fehl gehen mit der Behauptung, daß 
damals auch Wolfsegg die „Segnungen" der neuen Lehre 
kennen gelernt hat. 
Mit den Jahren 1597 und 1598 begann aber die Ge- 
genreformation. Am 13 Jänner 1599 wurden die Pfarren 
Böcklabruck und Regau wieder mit katholifcben Priestern 
besetzt. Nun gab es überall Kämpfe und Morde. Eine
	        
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