Volltext: Bilder aus dem Volksleben des Mühlviertels [24]

Ulrichsberg. 
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„VOas fdrtb's denn für Landsleut da umar in Rroas?" 
Fragt Petrus, der d' Röd nöt recht anz'schickä woaß; 
„Sänd's Behm odä G st reich ä, Boarn odä Schwabn? 
von alli vier Gattungä kunntens was habn! 
von Schwabnär eahr Kraft und von Boarnär eahrn Muat, 
von Gstreichä 's Herz und von Behm dös zäh Bluat, — 
Dö kinnan was ausstattn, mein Heiland, was sagst?" 
„Ran freili", moant Jesus, „zwo däß d' denn nu fragst! 
Das kennt mä dost glei mit än bisserl västand, 
Sö stabnt ja dö richtigsti Mischung bänand; 
Da halt mä schan her, wann ä wödä wo steht 
Und sötzt si mit Gwalt, wann dä U)ind nöt guat geht. 
Und wödär und U)ind is dä Braust in der Gögnd, 
Drum schinden si d' Leut, wanns äh fchiar nimmä mögnd, 
Sän fleißi und wörn si mit fänden und Hirn 
Und lasten, wia's sagn dort, koan Traurikeit gspürn." 
„Respekt muaß mä habn", sagt dä Petrus, „halt ja! 
So gibt's bei dö Leut gar koan Fäullenzä da?" 
„Amal hat's oan göbn", sagt dä Heiland, „da drent — 
Sö habn'n zwögn den är ön Dummschede l gnennt. 
Der hat ä schens Guat ghabt und Geld nä grad gnua, 
An Kopf avär äh än stoanhörten däzua; 
VOas d' Leut um eahm tan habn, das hat ä nöt g'acht, — 
Er hat si ä bfundäni Hausordnung gmacht. 
Sein Haus is ä Stall warn, fein Güetel ä Wald, 
Dös kloans Bisset Viech is eahm umgstanden bald; 
Hat Sögnbäm für 's Troad kriagt und Wurzen für 's Heu, 
Hat d' Ehhaltn väjagt und aft d' Rinnär und 's wei. 
A so hat ä's triebn, hat nix pflanzt und nix baut, 
Zun Steuerzahln hat är än Bäm wo umghaut, 
Hat d' Haustür vänagelt und d' Fenstä vämaurt, 
Und wiar ä wilds Tier in dä Finstän drinn glaurt." 
„A Narr!" lacht dä Petrus und fallt eahm in d'Röd; 
„Ran freili", sagt Jesus, „koan Gscheidtä tuat's nöt; 
Und dost hat ön Dummschedel 's Geldmachä gratn, — 
Das kannst dä käm denkä, viel wengä däratn! 
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