Halts mit'n Volk u. Land
Hanriedrr.
Norbert Hanrieder
geboren 2. Juni j 842 zu Rollerschlag im Mühlviertel — Vater Wund
arzt, eingewandert aus Bayrisch-Schwaben, Mutter bodenständig, eine
Frohnatur — kam als Sängerknabe nach wilhering, studierte am
Linzer Gymnasium, Matura im Deutschen: „Eminenz mit Applaus",
dafür Mathematik und Physik „genügend"; bei der Berufswahl — am
Scheidewege, ob Germanistik oder Theologie — eingetreten ins
Priesterseminar, da anfänglich verkannr in seinem angestammten
Wesen, schrieb er sich mit seinen innigen Marienliedern seine tzer-
zensnot von der Seele, in Stellvertretung des stützig gewordenen
ersten Tenoristen ruinierte er sich halb seinen Bariton; kam im Fahre
\867 als Rooperator nach Losenstein, wo er sich um die pftege der
Schosserschen Lieder verdient machte, einen Sprung über's Wasser
hinaus nach Peilstein und herab nach Sarleinsbach und lebt seit dem
Fahre *87^ als Pfarrer in Putzleinsdorf.
So die etwas ergänzten biographischen Worte des Vorwortes
zur ersten Auslage des vorliegenden Bandes aus dem Fahre J895,
übertragen dahin aus dem ersten Bande „Aus da tzoamät" vom
Fahre *885.
Zum 70. Geburtstage hat ihm der warme Heimatfreund Pro
fessor G e 0 r g p r a d e r in St. Pölten ein herzkrästig auferbauliches
Denkmal gesetzt in seinem führenden Werke: „Norbert tzanrieder in
seinen Dichtungen", St. Pölten, *9*2, Druck und Verlag der Preß-
vereinsdruckerei, auf das hier verwiesen sei.