Volltext: Volksausgabe ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1 / 2. Aufl.]

Trost bdn Kripperl* — Dd Dorfbadd. 
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Und varacht't und vaspot't di und feindt di wer an, 
Nan sa denk dar: „was habnts denn ön Ghristkinderl than?" 
Äs habnt eahm koan Färber drinn z' Bethlahem göbn 
Und da Rini 2 ) £jei:obes der geht eahm af 's Lobn. 
Hast a Sund af dein'n Gwißn, den Rindert geh zua! 
As dabarmt si gwiß deina, voschafft dar a Nuah. 
Das Rind is da Heiland, vazeiht da recht gern, 
wanns d' as ernstti gnua fürnimmst, daß d' bössa willst wern. 
Und a d'Jungfrau, sa wüaderl, waria voll Gnad, 
wird da winka recht freundli, drum folig man'n Nath, 
wanns di druckt ö dan Kerzen und leidt 6 koan Haus: 
Nan sa knia hin zan Rripperl und woan di da aus! 
Da Dorfbada. 
3 bin da Bada, sagt a, von Daorf, sagt a, 
Und eingöbn, sagt a, thuar i schaorf, sagt a; 
Gnz Tögeln,^) sagt a, gib i her, sagt a, 
Ganze Llaschn, sagt a, GschladawerS) 
Sn da Stadt 5 ) da rögnts 's Geld, 
wann da Gnäding 6 ) a weng was fehlt, 
Schickts zun Doota af da Stöll, 
wag a roatn 7 ) wasdawöll. 
Abar a Bada afn Land 
Ss a Gfrött, is a Schand; 
D' Leut brauchan erst was an, 
Wann koan Toifl helfen kann. 
Dö böstn Zeitn, dös kann göbn, 
Sand na'n Feirtan 9 ) für uns öbn; 
2llla plunda kimmt ön wagn 
Und das thuat eahn sakrisch schadn. 
Herberge. 2 ) König. 3 ) riesengroße Tiegeln. 4 ) gepantschte Flüssigkeit (Geschlader- 
werk). 3 ) Das „sagt a" wiederholt sich wie in der ersten Strophe. §) der gnädigen Frau. 
7 ) anrechnen. 8 ) anbrauchen = mebtctmeren. 9 ) nach den hohen Festtagen.
	        
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