Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Westen. Schlacht in Flandern. 
Sie 
14. Avgust. 
deutsche Hände fiel, wies er die Truppen an, die „Demoralisation", die 
bei den Deutschen eingerissen sei, zu Teilangriffen zu benutzen. So unter¬ 
nahmen die Gegner täglich Vorstöße, die nach kräftiger Artillerie-Vor¬ 
bereitung, aber ohne einheitlichen Zusammenhang, von Großpatrouillen, 
Stoßtrupps oder auch, wie am 7. August beiderseits der Bahn Boesinghe 
—Langemarck, von starken Kräften ausgeführt wurden. Als sich von 
diesem Tage an das Wetter besserte, lebte auch die Kampftätigkeit wieder 
auf. Am 10. August stießen die Briten mit vier oder mehr Divisionen zwi¬ 
schen der Bahnlinie Ypern—Roulers und Hollebeke vor. Auf dem linken 
Flügel der Gruppe Ypern und dem rechten der Gruppe Wytschaete gelang 
ihnen der Einbruch an mehreren Stellen, aus denen sie durch Gegenstöße 
nur zum Teil wieder vertrieben werden konnten. Aach hin und her wo¬ 
genden Kämpfen, die bis zum Morgen des 11. August währten, behaupte¬ 
ten sie sich schließlich an der Grenze der beiden Gruppen in Breite von 
etwa einem Kilometer innerhalb der deutschen Stellung. Zhre Versuche, 
diesen Erfolg in den nächsten Tagen zu erweitern, scheiterten. Dagegen 
gelang es einem deutschen Gegenangriff am 14. August, den Briten den 
Hauptteil ihres Gewinnes, ein Gehölz an der Eruppengrenze, wieder zu 
entreißen. 
Bei ihren Teilangriffen schienen die Gegner das Ziel gehabt zu haben, 
vor Beginn ihres nächsten Großangriffs das Westufer des Martje Vaert 
nördlich von Bixschote in Besitz zu nehmen und weiter südlich sich aus 
dem Ostufer des Steen-Baches sowie auf dem Höhenrücken zwischen 
Zonnebeke und Zandvoorde festzusetzen, von dem aus ihr weiteres Vor¬ 
dringen auf Roulers in der Flanke bedroht werden konnte. Die Fran¬ 
zosen hatten die nur noch als Vorfeld gehaltene deutsche vordere Linie 
westlich des Martje Vaert auf diesen Wasserlauf zurückgedrückt, aber sich 
nicht des ganzen Westufers zu bemächtigen vermocht. Die Engländer 
waren zwar an mehreren Stellen über den Steen-Bach gelangt, hatten 
sich aber nur in einem Teil von St. Julien behaupten können; sonst waren 
sie überall über den Bach zurückgeworfen worden. Auch von ihrem Ge¬ 
ländegewinn auf der Grenze zwischen den Gruppen Ypern und Wytschaete 
hatten sie den wesentlichsten Teil wieder verloren. 
Während in den ersten Tagen des August Regen und Dunst die 
Flieger-Aufklärung nahezu lahmgelegt hatten, waren in der letzten Zeit 
umfangreiche Erkundungen möglich gewesen. Es stellte sich nun heraus, 
daß die Engländer vor der Gruppe Ypern den Neuaufmarsch ihrer Artil¬ 
lerie durchgeführt und in die Gegend östlich des Yser-Kanals etwa 200 Bat¬ 
terien vorgeschoben hatten. Westlich und südwestlich von Ypern waren 
große Lagerbauten entstanden und an der Hauptangriffssront mehrere
	        
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