Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Die Entwicklung der Gesamtlage im Sommer 1917. 
Sommer 1917. bett Infanterie-Angriff unmittelbar zu begleiten, wollte man für diese Auf¬ 
gabe einen Teil der alten Feldkanonen beibehalten. 
Bei der schweren Artillerie hatte bis Juli etwa ein Fünftel der 
Steilfeuer-Batterien die neuen Geschütze, lange schwere Feldhaubitze 13 
und langen Mörser (größte Schußweiten 8800 und 10200 Meter), erhalten. 
Beim schweren Flachfeuer war im Mai die erste mit 15 om-Kanonen 16 
(größte Schußweite 22800 Meter) ausgerüstete Batterie an die Front 
gekommen, bis Ende Juli wuchs die Zahl auf zwölf an. Wesentlich ver¬ 
mehrt war das aus Marinebeständen übernommene schwerste Flachfeuer; 
im Juli standen an der Westfront bereits 14 Batterien 17 cm-, 5 Batterien 
21 cm- und 24 Batterien 24 crn-Kanonen mit Schußweiten bis zu 
24200 Meter (17 crn-Kanone). 
Zugleich mit der Umbewaffnung war aber auch die Gesamtzahl der 
Rohre der Artillerie wesentlich gewachsen, an der Westfront1) seit dem 
Sommer 1916: 
bei den Feldgeschützen?) von 5300 aus 6700 
„ „ schweren Geschützen von 3700 „ 4300 
zusammen von 9000 auf 11000, 
also um mehr als lOv.H. Da es sich bei dieser Vermehrung durchweg 
um Gerät neuester Art und besonders um schwere Geschütze handelte, be¬ 
deutete sie eine über die zahlenmäßige Steigerung noch hinausgehende 
Stärkung der Feuerkraft. Dabei waren die Forderungen des Hindenburg- 
Programms noch keineswegs restlos erfüllt; so war die Fertigstellung von 
Feldgeschützen gegenüber der im Hindenburg-Programm verlangten Ver¬ 
doppelung noch sehr weit zurückgeblieben. 
Ernste Sorge bereitete die Bespannungs- und Transportsrage. 
Der Bestand an Pferden nahm vor allem infolge unzureichender Hafer- 
rationen (drei Pfund täglich = y3 des niedrigsten Satzes der Friedens¬ 
ration), aber auch durch Kampsverluste und Krankheiten an Leistungs¬ 
fähigkeit und Zahl ab. Anfang September mußte „zur dringend not¬ 
wendigen Schonung der Pferde" die Bestimmung, daß bei Verschiebun¬ 
gen alle abzugebenden Formationen stets mit gefüllten Munitionsfahr¬ 
zeugen abrücken sollten, aufgehoben werden. Das führte dazu, daß in 
ernsten Kampftagen nur zu oft Artillerie-Verstärkungen ohne Munition 
*) An der Ostfront war die Zahl so gut wie unverändert geblieben. Die für den rumä¬ 
nischen Feldzug vom Westen dorthin abgegebenen Kräfte waren inzwischen wieder zurück- 
gegeben. 
2) Fn diesen Zahlen rund 400 alte 9-em-Geschütze für Sturmabwehr. — Gesamtzahl 
einschl. Ostfront, Balkan und Türkei rund 10700 Geschütze.
	        
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