Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Die Ereignisse in Ostafrika seit 1916. 
zu überschreiten, dann aber zwang sie vollkommener Mangel an Ver¬ 
pflegung am 28. November zur Kapitulation. 
General von Lettow zog von Ngomanv am Lujenda aufwärts, breitete 
sich unter Brechung jeglichen Widerstandes in Portugiesisch-Ostafrika nach 
Westen und Osten aus, setzte sich in der Linie Mwembe—Nanungu—Mvn- 
tepuesi fest und trieb Erkundungsabteilungen weit nach Süden bis in die 
Höhe von Fort Iohnston—Mozambique vor. Unterdessen begann General 
van Deventer bereits im Dezember, Truppen aus dem Njassa-See nach 
Mtengula und Fort Iohnston sowie aus dem Seewege nach Porto Amelia 
Vas gahr Isis, zu schaffen. Anfang Januar 1918 trat er von Westen und Osten mit je 
fünf Bataillonen den Vormarsch an. Schrittweise wichen die deutschen 
Abteilungen auf Nanungu aus. Als dann die beiden britischen Kolonnen 
im letzten Drittel des Mai im Begriff standen, sich dort die Hand zu reichen, 
rückte General von Lettow nach Süden ab. 
General van Deventer hatte inzwischen weitere britische Truppen, an¬ 
nähernd zehn Bataillone, nach Mozambique, Quelimane und in die Gegend 
des Chilwa-Sees gebracht, die im Verein mit den zehn von Norden kommen¬ 
den Bataillonen und portugiesischen Truppen ein wahres Kesseltreiben 
gegen die schwachen Reste der deutschen Schutztruppe veranstalteten. 
Diese konnten sich nirgends mehr längere Zeit festsetzen. Ihre Basis waren 
bald portugiesische, bald englische Magazine, aus denen es immer wieder, 
teilweise in überreichem Mähe, gelang, Verpflegung, Waffen, Munition 
und Ausrüstung zu ergänzen. Allerdings kostete das mehr und mehr Opfer 
an Menschen. Um den Abgang an Askaris, am 1. August 1918 seit Über¬ 
schreiten des Rowuma rund 500 Mann, einigermaßen auszugleichen, wurden 
400 Träger als Rekruten eingestellt. Der Weg führte nach Süden bis 
Nhamacurra, dann über Oziwa nach Namirrue, von dort, um einen Vor¬ 
marsch aus Mozambique vorzutäuschen, nach Chalaua, nun direkt nach 
Westen, um bei Ille—Namorroe wieder nach Norden abzubiegen. Von 
sechs Bataillonen verfolgt, mußte sich die Schutztruppe vom 24. August 
bis 6. September durch acht zum Schutze des Njassa-Landes bereitstehende 
Bataillone hindurch in schweren Kämpfen einen Weg nach Norden bahnen. 
Am 28. September betrat sie bei Magwamira wieder deutschen Boden, 
aber nur um ihn am 1. November bei Fise wieder zu verlassen und in Rho¬ 
desien einzufallen. 
Die Erhaltung der Truppe machte es erforderlich, ein vom Krieg noch 
unberührtes Land aufzusuchen. General von Lettow wählte die portu¬ 
giesische Kolonie Angola an der Westküste Afrikas als Ziel. Der Marsch 
dorthin, mitten durch Fentralasrika, und die Ungewißheit, wohin sich die 
Deutschen wenden würden, sollte auch weiterhin beträchtliche englische,
	        
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