Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Die Ereignisse in Ostafrika seit 1916. 
Winter 
1919/17. 
Frühjahr und 
Sommer 1917. 
Herbst 1917. 
den überschwemmten Niederungen gab den weißen und indischen Ein¬ 
heiten den Rest, so daß sie in gesündere Gegenden zurückgezogen werden 
mußten. Die einzige noch beibehaltene berittene Brigade verlor zum zweiten 
Male binnen kürzester Frist ihre sämtlichen Tiere. 
Die deutschen Stellungen nördlich des Rufiji waren hinter diesen Fluh 
zurückgenommen worden. General Smuts hielt den Feldzug in Ost¬ 
afrika für beendet; nur das Hinwegfegen der Reste des Gegners bleibe 
noch übrig. Am 20. Januar gab er den Oberbefehl an General Hoskins 
ab, der nach Ergänzung der Verluste eine neue Offensive von der Küste 
her einleiten wollte. Am Rufiji ließ er nur schwache Kräfte stehen und zog 
die übrigen aus dem Seewege teils nach Kilwa, teils nach Lindi. Bevor 
aber die Vorbereitungen beendet waren, wurde er am 29. Mai durch 
General van Deventer ersetzt. 
Angesichts des nunmehr auch von der Küste her drohenden feindlichen 
Vorgehens hatte Oberst von Lettow inzwischen die Rufiji-Linie allmählich 
geräumt und seine Hauptkräfte nach Süden in die Gegend von Mpotora 
verlegt. Von hier ging er Ende März südlich umfassend gegen die feindliche 
rückwärtige Verbindung Kilwa—Njinjo vor und zwang den Gegner, seine 
in der Linie Kibata—Njinjo mit der Front nach Westen stehenden Truppen 
in die Linie Njinjo—Kilwa zu ziehen und Front nach Süden zu nehmen. 
Gegen Mitte Juni begann die britische Offensive von Lindi, Ansang 
Juli auch von Kilwa, Iringa und Ssongea aus. Gleichzeitig verdrängten 
britische Truppen, die östlich des Njassa-Sees durch portugiesisches Gebiet 
vorgingen, eine deutsche Abteilung, die in der Gegend von Mwembe seit 
April Verpflegung beschaffte, und besetzten am 23. August Tundum. 
An der Küste operierten zweieinhalb britische Divisionen, gegen Ma- 
henge zwei belgische und eine britische Brigade, am Unterlauf des Rowuma 
standen portugiesische Truppen in Stärke von eineinhalb Brigaden. Immer 
bedenklicher zeichnete sich die neue Einkreisung ab. Die deutschen Truppen 
vor Lindi unter General Wahle gingen schrittweise Lukuledi aufwärts zurück, 
die vor Kilwa zunächst auf Nahungo am Mbemkuru, dann diesen Fluß auf¬ 
wärts, um kurz vor Nangano nach Süden abzubiegen. Am 9. Oktober wurde 
die Verbindung mit den bei Mahenge stehenden Westtruppen durch eine 
die Hauptmacht westlich umfassende Brigade unterbrochen. In den Tagen 
vom 15. bis 18. Oktober kam es bei Mahiwa zum blutigsten Kamps des 
ganzen Feldzuges; Oberst von Lettow gelang es, durch kühne Ausnutzung 
der inneren Linie mit 18 deutschen Kompanien und sechs Geschützen gegen 
eineinhalb feindliche Divisionen das Feld zu behaupten. Gegen Mitte 
November mußte er aber, inzwischen zum Generalmajor befördert, vor 
den nunmehr bei Massassi vereinigten zweieinhalb feindlichen Divisionen
	        
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