Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Ende der militärischen Operationen. 
387 
zeugung gehofft. Er hatte daher General Groener am 19. Mai mitgeteilt, 
er „brauche Menschen für Heer und Heimat und Entlastung unserer Kriegs¬ 
wirtschaft, und gleichzeitig angekündigt, daß er die Truppen in der 
Ukraine vermindern müsse; daraus ergebe sich, daß „mir die Ukraine so 
weit wie möglich durch die Ukrainer regieren"; auch müsse die Ukraine 
Arbeitskräfte liefern. Dieser Auffassung der Obersten Heeresleitung standen 
aber die anhaltend starke Wühlarbeit und die Bandenbildung bolsche¬ 
wistischer Elemente im Lande entgegen, zu deren Bekämpfung selbst die 
bisher vorhandenen Kräfte kaum ausreichten. 
C. Die Ostfront nach Abschluß der militärischen 
Operationen. 
Auch nach den Friedensschlüssen von Brest-Litowsk und Bukarest sowie 
nach Beendigung der Operationen in Finnland wie in der Ukraine blieben 
noch manche Fragen offen, zu deren Lösung militärische Macht erforderlich 
werden konnte. 
So standen innerhalb der deutschen Ostfront zunächst noch zwei aus 
ehemals russischen Truppen gebildete polnische Verbände, das II. Korps 
in der Ukraine bei Uman, bei diesem auch Reste des bisher im österreichisch- 
ungarischen Heere noch bestehenden Polnischen Hilsskorps*), das I. bei 
Bobmisk und östlich. Sie störten die Aufbauarbeit in den von ihnen besetzten 
Gebieten und bedeuteten angesichts der in ihren Reihen zunehmenden 
großpolnischen Bestrebungen eine Gefahr. Soweit sie nicht bereit waren, 
die Waffen abzugeben, um dann in ihre Heimat zurückzukehren, wurden 
sie Ende Mai gewaltsam entwaffnet und in Kriegsgefangenschaft abgeführt. 
InRumänien bestand die „Besatzungsarmee" unter Generalfeld- 
marschall von Mackensen seit dem Friedensschluß (10. Mat) nur noch aus 
Tmppen in Stärke von sechs Divisionen, davon zwei österreichisch-ungarische. 
Die rumänische Armee war zwar in der Demobilmachung begriffen, 
hatte aber ihre Waffen behalten und bildete innerhalb des von den Mittel¬ 
mächten besetzten Gebietes in der Moldau und in Bessarabien einen Fremd¬ 
körper, dessen Verhalten nicht unbedingt sicher war. 
Schwierig blieb das Verhältnis zu Sowjet-Rußland. Dort herrsch¬ 
ten noch völlig unklare Verhältnisse. Die Regierung der Bolschewiken sah 
keineswegs fest im Sattel. Gegen sie, die sich vor allem aus lettische Regi¬ 
menter als Kerntruppe stützte, arbeitete mit zunehmendem Erfolg die 
') S. 20. 
25*
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.