Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Abschluß der Kämpfe im Osten. 1918, Einmarsch in die Ukraine. 
April and Mai. Einnahme von Iekaterinoslaw auch die 15. Landwehr-Division des Korps 
Knoerzer nach Süden über Aleksandrowsk zu ihm abgedreht. 
Das Korps Kosch*) überschritt den Dnjeper bei Berislaw, stieß aber 
an der Enge von Perekop aus Widerstand, der am 19. April durch die 
217. Infanterie-Division gebrochen wurde. Zn Auflösung flüchtete der 
Feind vor der verfolgenden bayerischen Kavallerie-Division. Diese schwenkte 
mit Teilen nach Osten ab und öffnete damit der im Eisenbahnvormarsch 
herankommenden 15. Landwehr-Division die Eisenbahnbrücke in die Krim. 
Der für den 26. April beabsichtigte Angriff auf Sewastopol erlitt dadurch 
Verzögerungen, daß sich bei Simferopol Transporte ukrainischer Trup¬ 
pen eigenmächtig in den Aufmarsch eingeschoben hatten, die ebenfalls die 
Krim vom Bolschewismus befreien wollten. So konnte erst am 28. April 
eine Abteilung der 15. Landwehr-Division über das Gebirge nach Jalta 
angesetzt werden, um Sewastopol auch von Südosten her anzugreifen. 
Am 29. April wurde von Simferopol auch der Vormarsch unmittelbar 
aus die Festung angetreten. Am 30. April nahm die 217. Infanterie- 
Division die den Hasen beherrschenden Nordbefestigungen. Die beiden Groß- 
kampfschifse, 15 neuzeitliche Zerstörer und 10 Dampfer liefen daraufhin 
nachmittags nach Noworossijsk aus, nur ältere Schiffe und Unterseeboote 
blieben im Hasen zurück. Am 1. Mai wurde die Stadt selbst beseht. Erst in 
der Nacht zum 2. Mai langten die zum Abfangen der russischen Flotte 
unter Vizeadmiral von Rebeur-Paschwitz vom Bosporus herankommenden 
türkischen Flottenteile, dabei die „Soeben", vor Sewastopol an. Inzwischen 
hatte die bayerische Kavallerie-Division am 30. April Feodosia genommen, 
sie erreichte am 2. Mai Kertsch. Damit war auch der Zugang zum Asowschen 
Meere und zur Don-Mündung in deutscher Hand. 
Der Zwang zur Besetzung des Donez-Gebietes ergab sich daraus, 
daß die Ukraine ohne die dort vorhandenen Kohlen und Erze nicht lebens¬ 
fähig war. Vor allem zunehmende Kohlennot, unter der Eisenbahn¬ 
betrieb und wirtschaftliche Unternehmungen aufs schwerste litten, erfor¬ 
derte gebieterisch die Vertreibung der Bolschewiken auch aus dem Donez- 
Gebiet. Im Einvernehmen mit der Obersten Heeresleitung hatte der 
Oberbefehlshaber Ost daher bereits am 10.April der Heeresgruppe 
Eichhorn befohlen, mit den Hauptkräften des Korps Knoerzer auf Tagan- 
rog, mit einer Seitenabteilung auf Mariupol zur Besetzung der Häfen 
des Asowschen Meeres und Beherrschung der Bucht von Rostow am Don 
vorzugehen. Das I. Armeekorps sollte von Charkow aus die Bahnlinie 
Rostow—Moskau beiderseits von Millerowo erreichen und gegen Sowjet- 
Rußland sperren. Anschließend hatte das XXXXI. Reservekorps mit dem 
!) 217. g. D., b. K. D., 15. L. D. und (von Rumänien in Anmarsch) 212. g. D.
	        
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