Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

366 Abschluß der Kämpfe im Osten. 1918, Einmarsch in Sowjet-Rußland. 
sie Teile des polnischen I. Korps antraf. Weitere Truppen der Divi¬ 
sion folgten noch an demselben Tage. Beutevorräte und rollendes Mate¬ 
rial wurden von den Polen übergeben. 3000 russische Offiziere und 
10000 Mann, darunter der gesamte Stab der russischen Westftont, die 
sich noch in der Stadt befanden, spielten die Rolle unbeteiligter Zuschauer. 
Die entlang der Bahn Baranowicze—Minsk anrückende 18. Landwehr- 
Division des Abschnitts Slonim (Heeresgruppe Linsingen) hatte inzwischen 
die zerstörte Riemen-Brücke erreicht, wurde von dort durch entgegen¬ 
gesandte Eisenbahnzüge nach Minsk überführt und trat zur 10. Armee. 
Nördlich von Minsk war der Oberlauf der Wilia erreicht. Der aus Polozk 
angesetzte Nordflügel des III. Reservekorps hatte im Eisenbahnvormarsch 
ein Drittel der Strecke Molodeczno—Polozk zurückgelegt. 
22.g«6*m«. Am Vormittag des 22. Februar befahl der Oberbefehlshaber Ost, 
Minsk fest in die Hand zu nehmen; jenseits der Stadt seien mit Rücksicht 
aus das polnische Korps nur Erkundungen an den Bahnen vorzunehmen. 
Die Oberste Heeresleitung erweiterte den Befehl: „Düna auswärts 
ist der Besitz von Polozk anzustreben. Über Minsk hinaus sind Vor¬ 
truppen bis Boriszow, Züge bis Orscha vorzuschieben". Die Polen sollten 
um Bobruisk verbleiben und am Dnjeper den Bahnknotenpunkt Zlobin 
besetzen. 
Die Truppen des III. Reservekorps wurden, meist durch Bahn¬ 
transport, um Minsk zusammengezogen. Eisenbahnvorstöße wurden nach 
Bobruisk, Boriszow und Polozk angesetzt, um vor allem weiteres rollendes 
Material in die Hand zu bekommen. Das rückwärtige Gebiet, in dem die 
Einwohner sich wohlgesinnt zeigten, wurde in Verwaltung genommen. 
Das polnische Korps räumte Minsk; an deutschen Angriffen sich zu beteiligen, 
lehnte es ab. 
Da die Bahn zwischen Boriszow und Orscha unterbrochen war, 
wurde versucht, Orscha durch das Gebiet des polnischen Korps über Bo¬ 
bruisk—Zlobin—Mogilew zu erreichen. Eine gemischte Abteilung des 
III. Reservekorps kam auf diesem Wege, durch Bahnunterbrechungen auf¬ 
gehalten, erst am 27. Februar bis Zlobin, am 28. bis Rogaczew. Eine 
von Boriszow mit Fußmarsch aus Orscha angesetzte Abteilung war 50 Kilo¬ 
meter über Boriszow hinaus gelangt. Gegen Polozk waren Truppen des 
Generalkommandos 67 vom Narocz-See her auf der Bahn über Glubo- 
koje und an der Disna entlang im Vormarsch; in Polozk aber waren in¬ 
zwischen über Drissa schon Truppen der Armee-Abteilung D eingetroffen. 
Unterdessen war Sowjet-Rußland bereit, die Friedensbedingungen 
2. Mörz, anzunehmen*). Am 2. März teilte der Oberbefehlshaber Ost mit, daß der 
!) 6.355f.
	        
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