Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

356 Abschluß der Kämpfe im Osten. 1918, Verhandlungen mit Rumänien. 
Sie Ende 
gamrar. 
Februar. 
neue russische Friedensdelegation in Brest, sie sei gekommen, „die von den 
Deutschen mit der Waffe in der Hand diktierten Bedingungen anzu¬ 
nehmen". Diese waren unterdessen durch die türkische Forderung auf so¬ 
fortige Räumung der 1878 an Rußland verlorenen Gebiete an der kauka¬ 
sischen Grenze noch ergänzt worden. 
Am 3. März nachmittags wurden die Feindseligkeiten eingestellt und 
der Friedensvertrag mit Sowjet-Rußland unterzeichnet. 
Z. Die Friedensverhandlungen mit Rumänien in Buftea. 
Ebenso schwierig wie die Verhandlungen mit Rußland gestalteten sich 
die mit Rumänien, dessen Heer in der Hand seiner Führer geblieben war. 
Unter dem Einfluß der französischen Militärmission und im Zusammen¬ 
hang mit den zunächst auch noch einigermaßen geordneten ukrainischen 
Verbänden des Generals Schtscherbatschew stellte es immer noch einen 
nicht zu unterschätzenden Gegner dar, es zählte noch etwa 18 Divisionen 
neben etwa 30 ukrainischen. Ihnen gegenüber standen in der Heeresgruppe 
Mackensen und der Heeresfront des Feldmarschalls Freiherr Köveß von 
Köveßhaza*) Ende Januar 1918 noch 12 deutsche, 15 österreichisch-ungarische, 
3 bulgarische und 1 türkische Division, dazu 6 österreichisch-ungarische und 
1 bulgarische Kavallerie-Division?). Als Mitte Januar vier deutsche Di¬ 
visionen abrollen sollten, ohne daß bisher irgendein Fortschritt in den Ver¬ 
handlungen erzielt war, schlug Generalfeldmarschall von Mackensen vor, 
die Rumänen vor die Wahl zu stellen, entweder innerhalb 24 Stunden 
Frieden zu erbitten oder die Kündigung des Waffenstillstandes zu gewär¬ 
tigen; denn er glaube nicht, daß sie ohne Zwang zum Frieden zu bringen 
sein würden. Gegen militärisches Vorgehen bestanden aber einstweilen Be¬ 
denken mit Rücksicht aus die Ukraine, mit der man gerade zum Frieden zu 
kommen hoffte. 
Unterdessen vertrieben die Rumänen in teilweise heftigen Kämpfen 
die noch an ihrer Front stehenden sowjetrussischen Truppen. Am 28. Ja¬ 
nuar wurde bekannt, daß Sowjet-Rußland die Beziehungen zu Rumänien 
abgebrochen habe. Damit waren die Grundlagen des Waffenstillstands- 
Abkommens völlig verschoben und neue Verhandlungen nötig. Sie sollten 
am 4. Februar in Focsani beginnen und im Aufträge des Oberkommandos 
Mackensen durch General von Morgen geführt werden, während General- 
’ x) Feldm. von Köveh hatte am 15. Jan. den Befehl von Erzherzog Josef übernommen, 
der eine Heeresgruppe in Italien erhielt. 
2) Seit Anfang November 1917 waren ohne Ersatz abbefördert: 24 deutsche, 5 österr.- 
ung., 1 türk. Div.
	        
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