Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Entschluß, die Offensive einzustellen. 
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konnte man noch hoffen, den Feind in langsamen, verlustreichen Kämpfen 
frontal weiter zurückzudrücken. Die vorgerückte Jahreszeit sprach gegen 
Fortsetzung der Offensive; es schien geboten, sie einzustellen. 
Aus Grund der von General von Below am 26. November abgesandten 
Beurteilung der Lage wandte sich General Ludendorfs am 28. unter 
gleichzeitiger Mitteilung an die 14. Armee an General von Arz mit der 
Frage, „ob es unter den veränderten Verhältnissen nicht richtiger wäre, 
von einem weiteren Angriff abzusehen und an dem für die Verteidigung 
besonders günstigen Piave-Abschnitt, vielleicht nach Verbesserung der 
Stellung des rechten Flügels und der Mitte der 14. Armee, unsere gemein¬ 
same Offensive abzuschließen". Beim Angriff am 3. oder 4. Dezember 
müsse man auf Eingreifen der Entente-Verstärkungen gefaßt sein. Mit 
Sicherheit sei daher „nach Erkämpfen des Piave-Abschnittes mit ver¬ 
stärktem Widerstand und harten Kämpfen zu rechnen. Ob hierzu unsere 
rückwärtigen Verbindungen, insonderheit die Eisenbahnverhältnisse^), hin¬ 
reichend gefestigt sind, kann hier nicht übersehen werden; die fortgesetzten 
Verschiebungen des Angriffs sprechen allerdings nicht dafür". 
Damit war die Entscheidung gefallen, wenn sich auch noch ein umfang¬ 
reicher Meinungsaustausch zwischen den beteiligten weiteren Dienststellen 
anschloß. Dabei trat die österreichisch-ungarische Heeresleitung mit 
dem Gedanken hervor, daß zunächst die 14. Armee die Linie Bassano— 
Montello gewinnen könne und dann erst die Heeresgruppe Boroevic den 
Piave-Übergang erkämpfen solle, ein Vorschlag, den General von Krafft 
bei einer Besprechung mit dem Kommando der Südwestsront und in 
Übereinstimmung mit diesem mit großer Bestimmtheit ablehnte. Am 
2.Dezember befahl die österreichisch-ungarische Heeresleitung: 
„Offensive einstellen! Dauerstellung einrichten, jedoch derart handeln, 
daß dem Feinde bis auf weiteres intensive Vorbereitung einer allgemeinen 
Offensive vorgetäuscht wird ..." Bei der Heeresgruppe Conrad blieb der 
gegen den Mt. Meletta vorbereitete Angriff der ö.-u. 11. Armee noch 
durchzuführen. Die Südwestsront hatte sich aus Abgabe von sechs Di¬ 
visionen, davon drei deutschen-), einzurichten, nachdem die 195. Infanterie- 
Division, ohne an die Front gekommen zu sein, bereits am 30. Dezember 
wieder zurückgerufen worden war. Das Armee-Oberkommando 14 mit 
seinen zwei deutschen Generalkommandos und vier deutschen Divisionen-) 
sollte vorläufig noch in Italien bleiben. 
lS. Nov. beanstandete die österr.-ung. Heeresleitung, daß „am 13. Nov., also 
Tage nach Wiederinbesitznahme der Görzer Eisenbahnbrücke, das Material für deren 
le erherstellung noch nicht einmal avisiert war! Diese Unglaublichkeit ist unverständlich..." 
2) 12., 26., 5. I.D. 3) 117., 200. g. D., Alp. K., D. Zag. D. 
2. Dezember.
	        
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