Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg an der italienischen Front. Angriff der Mittelmächte. 
24. bis 26. 
November. 
27. und 28. 
November. 
lenen Angriffe nicht aufhalten; er gab Weisung, die ohnehin schon er¬ 
lassenen Befehle nun auch tatsächlich durchzuführen x). 
Der Angriff war bei der 14. Armee vorläufig auf den 30., bei den 
beiden Isonzo-Armeen aus den 29. November angesetzt. Aber schon bald 
stellte sich heraus, daß diese Zeiten nicht innegehalten werden konnten. 
General Krauß meldete bereits am 26. November, daß die Wegnahme 
der vorgeschobenen feindlichen Stellungen am Col dell'Orso und Mt. Spi- 
nuccia, die dem Hauptangriff vorausgehen sollte, erst möglich sei, wenn 
die angeforderte Munition und das nötige Fernsprechgerät eingetroffen 
seien. An demselben Tage ließ General vonBelow der Obersten Heeres¬ 
leitung eine „Beurteilung der Lage" im Sinne der bereits am 19. November 
angestellten Erwägungen zugehen. Über den bevorstehenden Angriff hieß 
es darin, er könne aus Munitionsnachschub- usw. Rücksichten frühestens 
Anfang nächsten Monats erfolgen. „Zu diesem Zeitpunkt kann die Entente 
nach hiesiger Rechnung etwa sechs Divisionen frei verfügbar haben. Jede 
weitere Verzögerung erschwert die Lösung der Aufgabe". Wie sich im 
übrigen „die österreichische Führung, Truppe und Organisation mit dem 
Ententegegner abfinden wird", bleibe eine offene Frage. Die Beurteilung 
schloß: „Es erscheint demnach die Möglichkeit gegeben, dem Italiener 
abermals einen Schlag zu versehen und auch die Hilfskräfte dabei mit zu 
treffen. Man muß hierbei aber auf schwere Kämpfe gefaßt sein". 
Am 27. November ergaben sich bei den Gruppen Krauß und Scott! 
hinsichtlich des Artillerieaufmarsches, bei ihren österreichisch-ungarischen 
Divisionen auch hinsichtlich der Munitionsversorgung, weitere derartige 
Schwierigkeiten, daß die Wegnahme der vorgeschobenen Stellungen min¬ 
destens bis zum 2., der Hauptangriff bis zum 4. oder 5. Dezember hinaus¬ 
geschoben werden muhte; dementsprechend änderte sich auch der Zeitpunkt 
des Angriffs über den Piave. 
Diese immer neuen Verzögerungen verringerten die ohnehin nicht 
allzu großen Ersolgsaussichten. Als dann eine am 28. November ein¬ 
treffende Mitteilung der Obersten Kriegsleitung die Beendigung des 
Gesamtaufmarsches von 11 bis 14 französisch-englischen Divisionen bereits 
für Anfang Dezember ankündigte, sank die Hoffnung auf durchschlagenden 
Erfolg der künftigen Offensive immer mehr. Die Aussicht, die Italiener 
nochmals allein zu treffen, war endgültig dahin. Die Überlegenheit 
der französisch-englischen Divisionen an Artillerie, Munitionsausstattung, 
artilleristischer Technik und Kampfversahren gegenüber einem großen Teil 
der österreichisch-ungarischen Divisionen war zu berücksichtigen. Bestenfalls 
!) Arz: „Zur Geschichte des Großen Krieges 1914-1918", 6.183 und bst. amtl. 
Werk VI, S. 676.
	        
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