Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Erwägungen der Führung. 
299 
bis zum nächsten Frühjahr. Über diese Gedanken unterrichtete General 
von Krafft am 20. November den Generalstabsches der Südwestfront, der 
sie vermutlich an die österreichisch-ungarische Heeresleitung weitergab. 
Tags daraus, am 21. November, drahtete General von Arz an die 
Oberste Kriegsleitung, wenn der zwischen Brenta und Piave beabsichtigte 
Angriff nicht zum Erfolge führe, so sei er für „Festhalten unserer jetzigen 
Stellungen und deren technischen Ausbau"; im übrigen halte er dafür, 
daß vom italienischen Kriegsschauplatz einstweilen keine Truppen weg¬ 
zuziehen wären, da man über die von den Westmächten dorthin entsandten 
Kräfte noch nicht klar sehe. Die Oberste Kriegsleitung stimmte zu. 
Auch sie wollte, obgleich gerade eben durch den englischen Tankangrifs 
bei Cambrai (20. November) an der Westfront ein ernster Rückschlag ein¬ 
getreten war, vorläufig keine Kräfte aus Italien abziehen; wenn es aber 
dort zum Stellungskriege komme, würde „die beste Entlastung dieser 
Front durch Verstärkung der Westfront und dortige Offensive" erreicht 
werden. 
Noch aber hatten sowohl Erzherzog Eugen und die ihm unterstellten 
Armeen wie auch Feldmarschall von Conrad den Gedanken an Fort¬ 
setzung der Offensive nicht aufgegeben. Nach einer Besprechung mit den 
Generalstabschess der beiden Isonzo-Armeen gab das Kommando der 
Südwestfront am 23. November eine Weisung für die Fortsetzung der 
Offensive, bei der es sich darum handele, das italienische Heer „am und 
jenseits des Piave erneut zu schlagen, bevor fremde Hilfe sich wirksam 
geltend machen kann"; an mehreren Stellen sollte der Flußübergang er¬ 
zwungen werden. Im Zusammenhang damit befahl ebenfalls am 23. No¬ 
vember auch General von Be low den Angriff: Im Grappa-Gebiet 
sollte die feindliche Front zwischen Mt. Pallone und dem Piave durch¬ 
brochen, dieser bei Vidor und gegenüber dem Montello überschritten 
werden. 
An demselben Tage befahl Kaiser Karl, der seit 22. November mit 
General von Arz bei der ö.-u. 11.Armee weilte, die vorläufige Ein¬ 
stellung des dortigen Angriffs. Am 24. hatte er in Polpet (nördlich von 
Belluno) eine kurze Aussprache mit General von Below. Der Kaiser sah 
die Lage nicht sehr aussichtsreich an. General von Below sprach sich 
aber, nachdem er soeben neuen Angriff befohlen hatte, im allgemeinen 
recht zuversichtlich aus. Am 25. November meldete in Feltre General 
Krauß dem Kaiser, daß er hoffe, vorwärts zu kommen, wenn nur der Gegner 
am Piave auch angegriffen und seine Reserven dadurch gefesselt würden. 
Nachdem der Kaiser dann am 26. November in Villach auch Erzherzog 
Eugen und Generaloberst von Boroevic gehört hatte, wollte er die befoh- 
24. bis 26. 
November.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.