Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

294 
Der Krieg an der italienischen Front. Angriff der Mittelmächte. 
1Z. November. 
Gebirgskriege der Talstoß grundsätzlich den Vorzug gegenüber dem Angriff 
über die Höhen verdiene. Er wollte daher keine starken Kräfte in das 
Innere des Grappa-Massivs führen; denn sie würden bei den schwierigen 
Wegverhältnissen artilleristisch nicht ausreichend zu unterstützen, mit Mu¬ 
nition und Verpflegung schwer zu versorgen sein und könnten schon durch 
schwachen Gegner aufgehalten werden. Hauptsache sei, die Verbindungen 
durch das Cismon/Brenta- und durch das Piave-Tal in die Ebene zu 
öffnen; das aber sei nur durch Überraschung in den Tälern möglich. Dieser 
Auffassung entsprechend setzte er für den 14. November den Angriff in 
zwei Gruppen an: Edelweiß- und öst. 22. Schützen-Division sollten als 
Gruppe Wieden mit den Hauptkräften im Cismon- und Brenta-Tale auf 
Bassano durchstoßen, nur ein Regiment diesen Stoß in der Ostflanke auf 
dem von Arten über Mt. Roncone (1164 m), Mt. Cismon (1369 m) und 
Mt. Pertica (1559 m) zum Mt. Grappa (1779 m) ziehenden Höhenrücken 
begleiten. Die andere Gruppe, ö.-u. 55. Infanterie-Division und Deutsche 
Jäger-Division, von denen letztere aber erst Sedico erreichte, unter dem 
Kommandeur der ersteren, Generalmajor Prinzen zu Schwarzenberg, 
zusammengefaßt, hatte im Piave-Tal und „an den Hängen hart westlich 
davon" aus Pederobba durchzustoßen, „schwache Kräfte" auch über den 
vom Mt. Grappa nach Osten über den Mt. Tomba (868 m) nach Pederobba 
streichenden Höhenzug. Sollte sich herausstellen, daß die feindlichen Stel¬ 
lungen so stark ausgebaut und beseht seien, daß der Angriff mit der zunächst 
noch sehr geringen Artillerie und knapper Munition nicht ausführbar sei, 
so wollte General Krauß den Zeitpunkt für den Angriff neu festsetzen. 
Unterdessen hatte seit dem 11. November anhaltender Landregen ein¬ 
gesetzt. Auf den Bergen fiel Schnee. 
Als der Angriffsbefehl bei der Gruppe Wieden am späten Abend des 
13. November einging, waren die Anordnungen für den 14. bereits ge¬ 
troffen. Die in das Gebirge angesetzten Kräfte waren reichlich doppelt 
so stark, wie General Krauß es gewollt hatte, und sollten zur Hälfte auch 
noch weiter östlich, als dieser befohlen hatte, über den Mt. Peurna vor¬ 
gehen. Generalmajor von Wieden beließ es bei diesen Anordnungen, 
denn vom Stoß im engen, schluchtartigen Tal ohne gleichzeitige Inbesitz¬ 
nahme der Höhen versprach er sich keinen Erfolg. In einem abendlichen 
Ferngespräch mit General Krauß schlug er daher Angriff seiner ganzen 
Gruppe aus dem vom Mt. Roncone zum Mt. Grappa führenden Höhen- 
zuge vor, stieß aber auf Ablehnung. 
14. November. Das Vorgehen kam am 14. November im Cismon-Tale an der Ein¬ 
mündung in das Brenta-Tal, vor dem Orte Cismon, zum Stehen; es
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.