Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Die Entwicklung der Gesamtlage im Sommer 1917. 
Hilfsdienstgesetz*) beim Reichskanzler auf die Notwendigkeit hingewiesen, 
„unberufenen Schreiern und Hetzern, ebenso der stellenweise herrschenden 
unwürdigen Gewinn- und Vergnügungssucht das Handwerk zu legen" und 
die gesetzgebenden Körperschaften „auf den ganzen Ernst der Lage und die 
Notwendigkeit des völligen Aufgehens des gesamten Volkes in die Auf¬ 
gaben, die der Krieg uns stellt, mit allem Nachdruck hinzuweisen und 
ihnen ihre Mitverantwortlichkeit in vollem Umfange und unzweideutig 
klarzumachen". 
Im November 1916 hatte die Oberste Heeresleitung dann gegenüber 
den Bedenken des Kanzlers durchgesetzt, daß angesichts der immer wieder 
offen verkündeten Eroberungsabsichten der Gegner die bis dahin verbotene 
Erörterung deutscher Kriegsziele freigegeben wurde. Der Umstand, daß 
weite Gebiete feindlichen Landes in deutscher Hand waren, gab die Be¬ 
rechtigung zu fordern und die Möglichkeit, Sicherheiten zu schaffen gegen 
künftige Gefahren. Die Oberste Heeresleitung erwartete, daß sich für 
solches Ziel bei richtiger Führung die Masse des Volkes zu einer geschlos¬ 
senen Einheit zusammenfinden werde, die die Zagenden mitreißen, den 
Siegeswillen stärken und Eindruck auch auf die Gegner machen würde. 
Reichskanzler von Bethmann-Hollweg hatte sich denn auch am 
11. November 1916 bereitgefunden, die „sachliche Erörterung" der Kriegs¬ 
ziele freizugeben; nur jede „'verhetzende Bekämpfung Andersdenkender" 
blieb verboten; die Presse sollte auch nicht die geringste Schwächekund¬ 
gebung bringen und keinen Zweifel lassen, daß Deutschland fest entschlossen 
sei weiterzukämpfen, bis es alles erreicht habe, was seine „militärische, 
politische und wirtschaftliche Zukunft sichern" könne. 
Das Ziel, das der Obersten Heeresleitung vorschwebte, wurde aber 
nicht erreicht, vor allem da tatkräftige Unterstützung seitens der von der 
Reichstagsmehrheit abhängigen Regierung ausblieb. Die Forderung nach 
einheitlicher und straffer Leitung der Presse lehnte der Reichskanzler ab. 
Während der gesund empfindende Teil des Volkes in Übereinstimmung 
mit der Obersten Heeresleitung an der Forderung der für künftige Sicher¬ 
heit notwendigen Gebietserweiterungen festhielt, begann der andere an¬ 
gesichts der langen Dauer des Krieges und zunehmender Ernährungs¬ 
schwierigkeiten am guten Ausgang mehr und mehr zu zweifeln. In Ver¬ 
kennung des feindlichen Vernichtungswillens hoffte er auf Verständigung 
mit den Gegnern, ohne daß der Kampf zu Ende geführt würde. So 
brachte die Freigabe der Kriegszielerörterung statt der erstrebten Samm¬ 
lung der Masse des Volkes zu einheitlichem Wollen nur Vermehrung und
	        
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