Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Meinungsaustausch zwischen O.H.L. und österr.-ungar. Heeresleitung. 270 
gefunden. Die österreichisch-ungarische Heeresleitung hatte am 
1. November mitgeteilt, ihres Erachtens könnten acht französische und eine 
. englische Division nebst 400 Geschützen mit der Bahn über den Mont 
Cenis und über Nizza, Material aus dem Seewege, zugeführt werden. 
Der Anfang könne bereits am 3. November bei Treviso, das Ende bis zum 
28. November, vielleicht auch erst 12. Dezember eintreffen; außerdem 
könne bis 30. November eine Division vom Balkan herangezogen werden. 
Die deutsche Oberste Heeresleitung, die gebeten wurde, hierzu Stel¬ 
lung zu nehmen, meinte, daß die Westmächte, wenn sie „in selbstloser 
Weise" helfen wollten, mehr als zehn bis zwölf Divisionen senden würden; 
vier bis fünf könnten bis zum IS. November, zehn bestimmt bis zum 
Monatsende eingetroffen sein; mit diesen Grundlagen müsse man rechnen. 
Im übrigen kam die Abteilung Fremde Heere der Obersten Heeresleitung 
am 2. November zu dem Ergebnis, daß die Italiener am Tagliamento nur 
vorübergehenden Widerstand beabsichtigten, dagegen angeblich den Livenza- 
Abschnitt halten wollten; die Durchführbarkeit dieser Absichten werde aber 
von ihnen selbst bezweifelt und daher die Piave-Linie befestigt. Die Franzosen 
wollten insgesamt zehn, die Engländer acht und eine halbe Division nach 
Italien schicken, dazu außer der Divisionsartillerie 850 mittlere und schwere 
Geschütze sowie Tanks. Der Abtransport würde auf den genannten beiden 
Bahnen erfolgen, habe am 30. Oktober begonnen und solle in 14 Tagen 
beendet sein; das Gros der Truppen solle in den Raum westlich des Garda- 
Sees befördert werden. Dom Balkan seien zweieinhalb italienische Di¬ 
visionen abberufen. 
Schließlich hatte sich General von Arz wegen der Besehlsverhält- 
nisse in Benetien am 2. November, noch ohne genaue Kenntnis der 
Zusammenhänge, an Generalseldmarschall von Hindenburg gewendet und 
um „geneigte Einflußnahme" gebeten, damit die 14. Armee dem Befehl 
des Südwestfront-Kommandos nachkomme, da sonst jede einheitliche Füh¬ 
rung unterbunden würde. General Ludendorsf hatte die 14. Armee 
alsbald entsprechend angewiesen*). 
Die Gesamtheit der vorliegenden Fragen wurde am 3. November in 
einer Besprechung mit General von Waldstätten in Berlin be¬ 
handelt. Dabei scheint die Oberste Heeresleitung ihre Verstimmung deut¬ 
lich zum Ausdruck gebracht zu haben. Sie bestand aus der Ablösung wei¬ 
terer deutscher Truppen im Osten, überliest es aber der österreichisch- 
ungarischen Heeresleitung, woher sie die Kräfte dazu nehmen wolle. Das 
Ergebnis wurde wie folgt festgelegt: 
L November. 
') 6.271.
	        
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