Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

General Ludendorffs Auffassung über die weiteren Operationen. 
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diesen deutsche Ost-Divisionen für den Westen frei zu machen. Am 31. Ok¬ 
tober legte er in einer weiteren Mitteilung General von Arz seine Auf¬ 
fassung über die weiteren Operationen, für die er mit dem Ein¬ 
treffen französischer Truppen in Oberitalien von Ansang November an 
rechnete, wie folgt dar: 
„Westlich des Tagliamento hat der Weitermarsch zunächst bis an die 
Livenza nicht mehr den ausgesprochenen Charakter der Verfolgung, son¬ 
dern den einer geschlossenen Vorwärtsbewegung, aus der jederzeit zur 
Schlacht übergegangen werden kann, anzunehmen. Die Versorgung an 
Munition gewinnt an Bedeutung, ebenso wie die Festigung der rück¬ 
wärtigen Verbindungen, namentlich Vervollständigung des Eisenbahn¬ 
netzes. Während die 10. Armee den Schwerpunkt ihres linken Flügels 
nach Belluno legt, mutz auch die 14. Armee Teile ihres rechten Flügels, 
der besonders stark zu halten ist, aus den Höhen am Nordrande der ita¬ 
lienischen Tiefebene im Anschluß an die 10. Armee entlang führen. 
Südlich der 14. Armee mutz eine der Isonzv-Armeen in geschlossenem 
Vormarsch, wenn auch zunächst gestaffelt, belassen werden. Die weniger 
beweglichen Teile sind bis westlich des Tagliamento vorzuziehen, um hier 
Brückenköpfe als Rückhalt auszubauen, so einen südwestlich Pinzano, einen 
westlich Casarsä, einen bei Portogruaro. 
Die 11. Armee ist möglichst zu verstärken. Feldmarschall von Conrad und 
die 10. Armee haben daraufhin die Höhen nördlich Bassano und südlich 
Feltre—Belluno zu gewinnen." 
Die Reibungen, die sich inzwischen hinsichtlich der Besehlsverhältnisse 
zwischen der 14. Armee und der Heeresgruppe Boroevic ergeben hatten, 
veranlaßten General Ludendorff ferner, am 1. November durch General 
von Cramon auch daraus hinzuweisen, daß die Verbände der 14. Armee 
weiterhin unter General von Below zusammenbleiben müßten. Er glaube, 
daß südlich von dieser Armee zunächst nur eine Isonzo-Armee Platz habe, 
während die andere zurückzuhalten und mit Teilen an die Ostfront oder 
nach Tirol zu fahren sei. 
General von Arz hatte unterdessen am 1. November geantwortet, 
daß auch er, in Übereinstimmung mit dem Kommando der Südwestsront, 
das Erreichen des Piave als vorläufiges Ziel der gemeinsamen Operation 
betrachte. Den Aufgaben, die der Heeresgruppe Conrad und der 10. Armee 
zugedacht seien, stimmte er zu. Am 2. November äußerte er sich über die 
Abgabe von Truppen dahin: 
Von den gegenwärtig in Venetien eingesetzten deutschen und öster¬ 
reichisch-ungarischen Kräften dürfe nichts abgezogen werden, denn es gelte, 
die gemeinsame Operation zu einem „möglichst definitiven, gedeihlichen" 
SI.0kt»b«r. 
1. und 2. 
November.
	        
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