Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg an der italienischen Front. Angriff der Mittelmächte. 
Im ganzen hatten General von Below und seine Truppen, deutsche 
wie österreichisch-ungarische, eine Leistung vollbracht, die zu den glän¬ 
zendsten der Kriegsgeschichte gehört. 
Dem entsprach das Ergebnis. Insgesamt waren nach einer Zusammen¬ 
stellung des Kommandos der Südwestfront bis zum 2. November 260000 
Gefangene und 2500 Geschütze (davon allein 200000 Gefangene und 
1700 Geschütze bei der 14. Armee) als Beute gemeldet. Dazu rechnete 
man mit weiterem feindlichen Verlust von rund 40000 Mann, so dah die 
italienischen Streitkräste an der Isonzo- und der Karnischen Front, die 
man vor Beginn der Schlacht mit 450000 Mann und 3200 Geschützen 
angenommen hatte, aus etwa 150000 Mann und 700 Geschütze zusammen¬ 
geschmolzen sein mochten1). Dem stand aus deutscher und österreichisch¬ 
ungarischer Seite ein Verlust von etwa 30000 Mann (davon rund 4400 
Deutsche) gegenüber. 
Es war mit verhältnismäßig geringen Mitteln ein Sieg errungen, 
dessen Größe von keiner Seite auch nur im entferntesten vorausgesehen 
worden war. 
4. Vom Übergang über den Tagliamento bis zur Einstellung 
der Offensive, 
a) Ziele der weiteren Operationen. 
In der Nacht zum 29. Oktober, noch ohne Kenntnis davon, daß sich 
die vordersten Teile der 14. Armee bereits dem Tagliamento näherten, 
hatte General Ludendorff bei General von Arz nach den weiteren 
Operationsabsichten gefragt: „mit Rücksicht aus die Westlage" sei bei Er¬ 
reichen des Tagliamento mit Zurücknahme von Teilen der deutschen Trup¬ 
pen zu rechnen. General von Arz verlangte dazu eine Stellungnahme 
der Südwestfront unter der Annahme, daß „sukzessive" fünf deutsche 
Divisionen weggezogen würden. Erzherzog Eugen antwortete, er wolle 
die Offensive auch in diesem Falle über den Tagliamento fortsetzen; da 
die 14. Armee am weitesten voraus sei, könne sie jedoch „erst nach For¬ 
cierung des Flusses" Truppen abgeben. Inzwischen aber hatte auch Gene¬ 
ral Ludendorfs eine andere Lösung in Aussicht genommen. Wie er am 
29. Oktober nachmittags drahtete, legte er größten Wert darauf, von den 
deutschen Truppen in Italien möglichst wenig wegzuziehen und die Offen¬ 
sive dort nicht anzuhalten. Er schlug daher vor, von der Isonzo-Front 
statt der deutschen Divisionen sechs bis acht, noch im zweiten Treffen 
zurück befindliche österreichisch-ungarische Divisionen abzufahren, um mit 
i) S. 508.
	        
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