Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Die Führung am dritten Angriffstage. 
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der Obersten Kriegsleitung und des Kommandos der Südwestfront nicht 
den gegebenen Verhältnissen. Für den Südslügel blieb es daher schlie߬ 
lich bei den bisherigen Anordnungen. Auf dem Nordslügel beabsich¬ 
tigte die österreichisch-ungarische Heeresleitung, die in das Fella-Tal an¬ 
gesetzten Teile (Edelweiß- und Deutsche Jäger-Division) demnächst der 
ö.-u. 10. Armee zu unterstellen; sie begründete diese Maßnahme mit 
den Nachschubverhältnissen. Demgegenüber machte General von Below, 
der noch mit Benutzbarkeit der Straße über Uccea rechnete, geltend, daß 
durch solche Abgabe die im Gang befindliche Vorwärtsbewegung gegen den 
oberen Tagliamento leiden könne, die dem Gegner im Gebirge vor der 
10. Armee den Rückzug abschneiden sollte. Die Abgabe unterblieb 
daraufhin. 
In einem abends eingehenden Fernschreiben wies das Kommando 
der Südwestfront aber auch schon daraus hin, daß der bisherige Verlauf 
der Kämpfe die Möglichkeit eines italienischen Rückzuges hinter den 
Tagliamento näher rücke; in diesem Falle würde seitens der 14. und des 
rechten Flügels der 2. Isonzo-Armee „aus der derzeitigen mehr gegen 
Südwesten gerichteten Vorrückung in die Richtung gegen Westen über¬ 
zugehen sein". Die Grenze sollte dann einige Kilometer südlich an Civi- 
dale vorbei über die Mitte von Adine nach Westen aus S. Odorico am 
Tagliamento lausen. Die Frage der Nordgrenze blieb noch offen. 
General von Below konnte im Armeebefehl für den 27. Ok¬ 
tober einleitend sagen: Der rücksichtslose Vorstoß der 14. Armee, die zur 
Zeit keinen kampfkräftigen Feind mehr vor sich habe, müsse zu einem Zu¬ 
sammenbruch für die Italiener führen. Von Tarcento bis Cividale 
das war das Ergebnis der Lusterkundung — seien mittags die Gegend 
und die Bahnen vom Feinde frei gewesen, ebenso der Südteil des Mt. 
Matajur-Massivs, dagegen seien bei Cividale starker Verkehr und An¬ 
sammlungen beobachtet worden. Dann hieß es weiter: 
„Die 14. Armee stößt mit rechtem Flügel der Gruppe Krauß (Edelweiß- 
und Deutsche Jäger-Division) über Resiutta und Venzone beschleunigt 
vor und schneidet so den Feind vor der 10. Armee ab. 
Die Hauptkräfte der 14. Armee führen den Angriff über die befohlene 
Linie Gemona—Tarcento—Cividale zunächst bis in die Linie Eisenbahn¬ 
brücke über den Tagliamento bei Cornino—Majano—Ad ine so schnell als 
möglich durch. 
10. Armee wird etwa weichendem Feind sich anhängen. 
2. Isonzo-Armee dringt dem vor ihr weichenden Feinde nach." Es 
folgte der Sonderauftrag für die Gruppe Krauß, nach Gewinnung 
des Fella-Tales Sicherungen in die Linie Moggio—Mt. Amariana (öst- 
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