Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Die Führung am zweiten Angriffstage. 
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daß die 2. Isonzo-Armee dem vor ihrer Front weichenden Gegner nach¬ 
dränge und hinter ihrer 57. Infanterie-Division noch sechs weitere Di¬ 
visionen über St. Luzia und Selo aus das westliche Isonzo-User nach¬ 
führen und damit die der 14. Armee gehörige Talstraße nach Ronzina 
belegen wolle. 
Nach Wege- und Geländeverhältnissen konnte die 14. Armee Ver¬ 
folgung und Vormarsch mit der Masse ihrer Truppen nicht anders als in 
südwestlicher Richtung aus Cividale durchführen, denn von den genannten 
Fahrwegen traten nur die beiden nördlichsten bei Gemona und Tarcento, 
alle übrigen aber bei Cividale aus dem Gebirge; dabei zeigte der Vor¬ 
marsch der Armee ohnehin schon sehr viel mehr nach Westen, als die 
österreichisch-ungarische Heeresleitung ursprünglich in Aussicht genommen 
hatte. Erst nach Erreichen der Ebene bot sich die Möglichkeit, nach Norden 
mehr zusammenzurücken. Vorerst aber mutzte der rechte Flügel der 
2. Isonzo-Armee hinter dem linken der 14. Armee bleiben. Als Folge 
der dadurch gegebenen Anhäufung von Truppen auf den inneren Flügeln 
der beiden Armeen waren bedenkliche Reibungen unvermeidlich, da 
auch die Mitte der 2. Isonzo-Armee nicht eine einzige brauchbare nach 
Westen führende Stratze besaß. Da zudem eine zur Versorgung dieser 
Armee im Bau befindliche Feldbahn nicht rechtzeitig fertig geworden 
war, mußte sie auch fernerhin aus der ohnehin wenig leistungsfähigen, 
für die 14. Armee bestimmten Bahn Grahovo—St. Luzia mitversorgt 
werden. Weitere Stockungen aus der schon jetzt überlasteten und ver¬ 
stopften Stratze im Idria-Tale und im Raume von St. Luzia, wo der 
Verkehr zusammenlief, muhten die Folge sein, und zu allem Überfluß 
riß noch das Hochwasser die bei Tolmein über den Isonzo geschlagene 
Kriegsbrücke weg. So standen schwere Aufgaben bevor, die nur da¬ 
durch erleichtert wurden, daß der Munitionsverbrauch, solange man 
nicht auf starke neue feindliche Abwehr stieß, gering blieb und die Ver¬ 
pflegung den Vorräten des Feindes entnommen werden konnte. Es 
kam alles daraus an, möglichst rasch im Gebirge weiter Raum zu ge¬ 
winnen und dadurch nach vorwärts Luft zu schaffen. 
Bis zum Abend des 25. Oktober hatte sich die Lage an der Kampf¬ 
front mehr und mehr geklärt. Die feindlichen Hauptstellungen waren 
auf der ganzen Front der 14. Armee durchstoßen. Insgesamt acht Di¬ 
visionen der Armee standen bis zum Abend im Kampf, vier unmittelbar 
dahinter*). Die Gefangenen-Zahl und die Geschützbeute stiegen rasch, 
') Vordere Linie: Edelw.D., öst. 22. Sch. D., ö.-u. 50. g. D., 12. I. D., Alp. K., 
200. und 5. I. D., ö.-u. 1. g. D.; dahinter Deutsche gäg.D., ö.-u. 55. g. D., 117. und 
26. 3. D.; Yeeree-Res. ö.-u. 4. g. D., öst. 13. Sch. D., ö.-u. 33. g. D.
	        
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