Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Der Gegner vor Angriffsbeginn. 
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hielt er alle Reserven hinter Mitte und Südflügel seiner Armee zusammen. 
General Cadorna billigte diese Pläne nicht, er rechnete nach wie vor auch 
mit Angriff gegen die Front südlich des Gebirges. Am 19. Oktober hatte 
et eine Besprechung mit General Capello, der Verstärkungen für den be¬ 
absichtigten Gegenangriff erbat; an demselben Tage meldeten ihm zwei zu 
den Korps der Armee entsandte Offiziere, daß besonders die an der Front 
Tolmein—Flitsch befehligenden Kommandos des XXVII. und IV. Korps 
durchaus zuversichtlich seien; Anzeichen eines bevorstehenden Angriffs 
fehlten, planmäßiges Einschietzen habe bisher nicht stattgefunden. So 
lehnte General Cadorna am 20. Oktober die Bitte der 2. Armee um Ver¬ 
stärkungen mit Rücksicht aus die Ersatzlage und die Notwendigkeit, starke 
Heeresreserven in der Hand zu halten, ab; aus weitreichenden Gegen¬ 
angriff müsse verzichtet werden, die Armee müsse sich mit örtlichen Gegen¬ 
stößen begnügen. 
Am gleichen Tage und am 21. Oktober brachten die drei überlaufenden 
österreichisch-ungarischen Offiziere Klarheit über den am mittleren Isonzo 
bevorstehenden Angriff, an dem acht deutsche Divisionen beteiligt sein 
würden, und teilten auch Einzelheiten über Feuervorbereitung und anderes 
mit. Der Hauptangriff schien danach bei Tolmein, ein schwächerer bei 
Flitsch vorbereitet zu werden. Als Angriffstag sei der 25. oder 26. Oktober 
in Aussicht genommen. Nunmehr begann die Artillerie der bedrohten 
Front die Angrisssvorbereitungen mit Störungsfeuer zu belegen. Nen¬ 
nenswerte Änderungen in der Verteilung der Reserven wurden aber nicht 
vorgenommen. Am 22. Oktober suchte General Cadorna selbst die Führer 
des XXVII. und IV. Korps auf, die auch jetzt volles Vertrauen zur Wider¬ 
standskraft ihrer Stellungen und Truppen zeigten. Auch er selbst fühlte 
sich durch zahlenmäßige Gesamtüberlegenheit, an der auch einige deutsche 
Divisionen nichts Entscheidendes ändern konnten, jedem feindlichen An- 22.otteb«. 
griff durchaus gewachsen*). 
l) Stärkeverhältnis nach italienischen, vor dem Angriff aufgestellten 
Berechnungen (Cadorna, II, S. 125ff.): 
Italiener 
Z.Armee: 9 Div. (108Btle., 119b Gesch.) 
dahinter 4 Div. (60 Btle.) Heeresres. 
2. Armee: 25 Div. (353 Btle., 2430 Gesch.) 
dahinter 3 Div. (39 Btle.) Heeresres. 
Übrige Front: 22 Div. (231 Btle.) 
dahinter 15 Btle. Heeresres. 
Mittelmächte 
7Vr Div. (92 Btle.) 
28 Div. (329 Btle.) 
17V2 Div. (224 Btle.) 
zusammen: b3 Div. (856 Btle.) 
dazu: 4 Kav. Div. (2 am Isonzo verteilt, 2 im An¬ 
rücken dorthin) 
53 Div. (645 Btle.)
	        
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